Ein Nebenjob für den Azubi

Ihr Azubi erledigt seine Arbeit prima. Nun kommt er zu Ihnen und fragt, ob Sie etwas dagegen hätten, wenn er sich einen Nebenjob sucht –
denn er kommt mit der monatlichen Ausbildungsvergütung nicht hin und möchte sich etwas dazuverdienen.

Aber Ihr Azubi ist doch bereits in Ihrem Unternehmen angestellt – geht so etwas da überhaupt?

Im Betrieb nachfragen ist ein Muss

Eines hat Ihr Azubi dann bereits richtig gemacht: Er hat sich nicht einfach einen weiteren Job gesucht, sondern er ist zu Ihnen gekommen und hat Sie um Erlaubnis gebeten.

Tipp:
Die Frage nach einem Nebenjob ist gar nicht so unüblich!
Vereinbaren Sie daher bereits im Ausbildungsvertrag, dass Ihr Azubi Sie über einen Nebenjob informieren muss.

Möchte Ihr Azubi einen Nebenjob haben, gilt es, verschiedene Faktoren zu beachten.

Worauf Sie achten sollten

Es ist natürlich in Ihrem Interesse, dass Ihr Azubi seinen Nebenjob nicht gerade bei der Konkurrenz ausübt. In solch einem Fall können Sie Ihre Zustimmung verweigern.
Ebenso wichtig ist es, dass Sie die Arbeitszeiten im Blick haben. Ist Ihr Azubi noch minderjährig, so darf er nicht mehr als 40 Stunden pro Woche insgesamt arbeiten, d.h. im Haupt- und im Nebenjob zusammen!
Hier gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz.
Bei volljährigen Azubis gilt die Arbeitszeitenregelung ebenso, hier sind 48 Wochenstunden insgesamt erlaubt.

Trotz Nebenjob – Sie haben weiterhin die Verantwortung

Selbst wenn Ihr Azubi seinen Nebenjob nicht bei einem Konkurrenzunternehmen ausübt und auch die Wochenstunden einhält, ist es Ihre Aufgabe, den Azubi und seine Leistung weiter im Blick zu haben.
Seien Sie aufmerksam und kommen Sie Ihrer Verantwortung nach, Ihrem Azubi bei dem Eintritt ins Arbeitsleben zu helfen. Das bedeutet auch, dass Sie Ihrem Azubi bspw. den Nebenjob untersagen müssen,
wenn er nur noch müde zur Arbeit kommt, weil der zweite Job ihn zu sehr anstrengt. Das Ausbildungsverhältnis hat hier Priorität – und die Gesundheit Ihres Azubis erst recht!