“Ausbildung U30” in Mülheim – erfolgreiche Vermittlung für Späteinsteiger
Die Mülheimer Sozialagentur bietet seit 2017 einen Service zur Vermittlung von Menschen zwischen 25 und 30 Jahren an. Ziel ist es, sogenannte “Hartz IV-Kunden” , die eigentlich gute Möglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt haben, in eine Ausbildung zu vermitteln.
30 Fälle pro Jahr können vermittelt werden
Für den Service gibt es eine spezielle Betreuerin – Janina Bakos kann pro Jahr rund 30 Fälle betreuen. Das sei eigentlich zu wenig, so Jörn Wahnsiedler (Stabsstelle, Sozialagentur), denn es gebe deutlich mehr Ausbildungsinteressierte zwischen 25 und 30 Jahren. Bakos geht bewerberorientiert vor, d. h. sie prüft individuell, was jemand kann, will und was zu ihm passt. Erst dann beginnt die gezielte Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Unterschiedliche Biografien der Bewerber
Keiner der Bewerber ist wie der andere – unter den Ausbildungssuchenden befinden sich Alleinerziehende, Studienabbrecher, Langzeitarbeitslose, Geflüchtete oder Menschen, die aus Krankheitsgründen bislang noch keine Ausbildung machen konnten. Dabei arbeitet die Betreuerin auch mit dem TÜV Nord zusammen und vermittelt Bewerber in das dortige Programm “Kooperative Ausbildung”. Hier werden die Azubis vom ersten Jahr an eng begleitet und mit Sprachunterricht oder Hilfe beim Besuch der Berufsschule unterstützt. Ab dem 2. und 3. Jahr sucht der TÜV Betriebe, die den Azubi übernehmen, steht aber weiterhin beratend zur Seite.
Gute Quote – Tendenz nach oben
Mit der Erfolgsquote ist die Sozialagentur zufrieden: In 2017 konnten drei Bewerber in eine Einstiegsqualifizierung, drei in eine Ausbildung und zwei in eine Arbeit vermittelt werden. In diesem Jahr sieht es noch besser aus: Fünf Bewerber starteten eine Ausbildung, sieben in ein Arbeitsverhältnis und einer in den Bundesfreiwilligendienst. Weitere Klienten haben gute Chancen auf eine Einstiegsqualifizierung.
Für die Teilnehmer der Maßnahme bedeutet das Unabhängigkeit vom Leistungsbezug und soziale Teilhabe durch den Arbeitsplatz. Aber auch die Arbeitgeber profitieren von zumeist hochmotivierten Azubis und späteren Fachkräften.
Quelle: nrz.de vom 19.07.2018.