Wie hängt die Lesefähigkeit mit der Digitalkompetenz zusammen? Das hat die ICILS-Studie in einer Analyse untersucht und herausgefunden, dass die technische Ausstattung von Schulen allein nicht ausreicht, um Jugendliche auf den digitalen Wandel vorzubereiten.

Nur ein kleiner Teil erreicht die höchste Kompetenzstufe

An der Studie nahmen 14 Bildungssysteme aus diversen Ländern und Staaten teil. Befragt wurden Schüler der achten Klasse sowie ihre Lehrer. Die Bildungsforscherin Dr. Nele McElvany, Direktorin am Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund, stellte dazu fest: “Es ist erschreckend, wenn trotz der zunehmenden Bemühungen der Schulen nur 1.9 Prozent der Jugendlichen in der 8. Klasse die höchste Kompetenzstufe bei computer- und informationsbezogenen Kompetenzen erreichen.”

Es fehlt an Unterrichtskonzepten und Lehrerfortbildung

Gleichzeitig erreichen 33,2 Prozent der Schüler nur die unterste Stufe, wenn es um computer- und informationsbezogene Kompetenzen geht. Das hat erhebliche Auswirkungen auf ihre Studier- und Ausbildungsfähigkeit, so McElvany. Zwar ist die Ausstattung und das Engagement der deutschen Schulen seit 2013 besser geworden, es fehle jedoch an der konsequenten Umsetzung wirksamer Unterrichtskonzepte sowie an einer Aus- und Fortbildung der Lehrer.

Lesen ist ein grundlegender Schlüssel für Bildungserfolg

Wichtig und häufig unterschätzt seien, so McElvany weiter, die Lese- und Sprachkompetenzen der Schüler: “Lesen ist einer der grundlegenden Schlüssel zum Bildungserfolg und sollte daher auch noch in der Sekundarstufe I als Querschnittsaufgabe aller Schulfächer verstanden werden.” Die Informationen aus verschiedenen digitalen Kanälen zu entnehmen, zu vergleichen und kritisch zu hinterfragen sei nur möglich, wenn die Aufgabenstellung verstanden und das Lesen der entsprechenden Informationen auf den Seiten bewältigt werden könne.

Quelle: news4teachers.de vom 07.11.2019.