ChatGPT für die Ausbildungsarbeit nutzen – aber wie?
Der Hype um Chat GPT ist aktuell groß. Der Chatbot setzt künstliche Intelligenz ein, um mit Nutzern zu “chatten”. Er kann Informationen bündeln, eine Agenda für Workshops erstellen, Texte für Stellenanzeigen schreiben, programmieren und vieles mehr. Hier einige Anwendungsmöglichkeiten für die Ausbildungsarbeit.
Sie stellen eine Frage per Chat und erhalten Antworten, die Sie im Idealfall direkt für Ihre Arbeit verwenden können oder zumindest als Grundlage nutzen können. Wer freut sich nicht über eine Möglichkeit der Arbeitserleichterung oder Zeitersparnis? Ich habe getestet, inwieweit ChatGPT für Ausbilder:innen in der Ausbildungspraxis hilfreich sein kann.
Folgende Fragen habe ich eingegeben:
Nach welchen Kriterien wählt die Generation Z ihren Ausbildungsbetrieb aus?
“Die Generation Z, also diejenigen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, wählen ihren Ausbildungsbetrieb in der Regel nach verschiedenen Kriterien aus. Hier sind einige wichtige Faktoren, die für die Generation Z bei der Auswahl eines Ausbildungsbetriebs eine Rolle spielen können:
- Unternehmenswerte und -kultur: Die Generation Z legt oft großen Wert darauf, dass ein Unternehmen Werte wie Nachhaltigkeit, Diversität, soziale Verantwortung und Fairness vertritt. Auch eine offene und positive Unternehmenskultur ist für viele wichtig.
- Digitalisierung und Technologie: Die Generation Z ist in einer digitalen Welt aufgewachsen und erwartet, dass auch der Ausbildungsbetrieb moderne Technologien und Arbeitsweisen einsetzt. Ein digitalisierter Bewerbungsprozess, die Möglichkeit, remote zu arbeiten und die Nutzung von Online-Tools sind für viele ein Pluspunkt.
- Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten: Die Generation Z ist oft sehr ambitioniert und möchte sich während der Ausbildung persönlich und beruflich weiterentwickeln. Ein Ausbildungsbetrieb, der gezielte Schulungen, Trainings und Karrieremöglichkeiten bietet, kann hier einen Vorteil haben.
- Work-Life-Balance: Die Generation Z legt oft Wert auf eine gute Work-Life-Balance und möchte Beruf und Freizeit gut miteinander vereinbaren können. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit, remote zu arbeiten und großzügige Urlaubsregelungen können hier ein Pluspunkt sein.
- Entlohnung und Benefits: Eine faire Entlohnung und Benefits wie z.B. Mitarbeiter-Vergünstigungen, betriebliche Altersvorsorge oder Gesundheitsangebote können für viele Auszubildende ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs sein.
- Reputation und Image: Der Ruf und das Image des Ausbildungsbetriebs können ebenfalls eine Rolle spielen. Eine positive Reputation und ein guter Ruf in der Branche können die Chancen erhöhen, dass sich potenzielle Auszubildende für den Betrieb entscheiden.”
Schreibe eine Stellenanzeige für einen mittelständischen Metallbau-Betrieb, der Auszubildende für Büromanagement sucht.
“Auszubildende/r für Büromanagement gesucht!
Wir, ein mittelständischer Metallbau-Betrieb mit Sitz in [Ort], suchen zum [Datum] eine/n Auszubildende/n für Büromanagement.
Ihre Aufgaben:
- Unterstützung bei der Organisation und Verwaltung von Büroabläufen
- Bearbeitung von Posteingang und -ausgang
- Terminkoordination und -überwachung
- Kundenkommunikation und -betreuung
- Erstellung von Angeboten und Rechnungen
- Pflege von Kunden- und Stammdaten
Ihr Profil:
- Abgeschlossene Schulausbildung mit mittlerer Reife oder Abitur
- Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
- Interesse an kaufmännischen Zusammenhängen
- Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
- Sicherer Umgang mit den gängigen Office-Programmen
Wir bieten Ihnen:
- Eine fundierte und abwechslungsreiche Ausbildung in einem modernen Arbeitsumfeld
- Eigenverantwortliches Arbeiten und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen
- Ein engagiertes und kollegiales Team, das Sie bei Ihrer Ausbildung unterstützt
- Eine attraktive Vergütung
Wenn Sie sich angesprochen fühlen und eine Ausbildung in einem dynamischen und zukunftsorientierten Unternehmen absolvieren möchten, dann senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail an [E-Mail-Adresse] oder per Post an [Adresse]. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!”
Welche Benefits sind außergewöhnlich für ein Ausbildungsunternehmen?
- Flexible Arbeitszeiten: Flexible Arbeitszeiten sind ein attraktives Benefit, da sie den Auszubildenden ermöglichen, ihre Arbeit an ihre individuellen Bedürfnisse und Verpflichtungen anzupassen, wie z.B. Schule oder Studium.
- Mentoring-Programme: Ein Mentoring-Programm kann Auszubildenden helfen, ihre Fähigkeiten und Karrieremöglichkeiten zu verbessern, indem sie von erfahrenen Mitarbeitern im Unternehmen lernen.
- Förderung von Weiterbildung: Unternehmen, die die Weiterbildung ihrer Auszubildenden unterstützen und fördern, haben oft einen Wettbewerbsvorteil. Dies kann in Form von zusätzlichen Trainings, Zertifizierungen oder einem Weiterbildungsbudget geschehen.
- Freie Mahlzeiten: Freie Mahlzeiten während der Arbeit können ein attraktiver Benefit sein und die Auszubildenden motivieren, ihre Arbeitszeit im Unternehmen zu verbringen.
- Freizeitaktivitäten: Unternehmen können Freizeitaktivitäten wie Sportkurse, Firmenausflüge oder Veranstaltungen anbieten, um das Teambuilding und die Motivation der Auszubildenden zu fördern.
- Flexibles Arbeitsumfeld: Ein flexibles Arbeitsumfeld mit der Möglichkeit zu Homeoffice oder Remote Work kann eine attraktive Option sein und Auszubildende motivieren, bei einem Unternehmen zu bleiben oder sich dafür zu bewerben.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Benefits, die ein Unternehmen anbietet, auf die individuellen Bedürfnisse und Werte der Auszubildenden abgestimmt sein sollten. Unternehmen sollten auch bedenken, dass es nicht nur darum geht, möglichst viele Benefits anzubieten, sondern auch darum, sie angemessen zu kommunizieren und umzusetzen.”
Tipp: Prüfen Sie, welche Benefits und Besonderheiten es in Ihrem Ausbildungsbetrieb gibt und ob diese in Ihren Stellenanzeigen genannt werden!
Welche Ausbildungsmethoden motivieren die Generation Z?
Antwort von ChatGPT:
“Die Generation Z, also diejenigen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, hat oft andere Erwartungen an Ausbildungsmethoden als vorherige Generationen. Hier sind einige Ausbildungsmethoden, die die Generation Z besonders motivieren können:
- Interaktive und multimediale Lerninhalte: Die Generation Z ist in einer digitalen Welt aufgewachsen und bevorzugt interaktive und multimediale Lerninhalte wie Videos, Animationen, Podcasts oder virtuelle Lernumgebungen. Auch Gamification-Elemente wie Quizfragen oder Belohnungen können hier motivierend wirken.
- Praktische Erfahrungen und Projekte: Die Generation Z möchte oft schnell praktische Erfahrungen sammeln und aktiv an Projekten mitarbeiten. Lerninhalte, die direkt auf die praktische Anwendung ausgerichtet sind, können hier motivierend wirken. Auch Projekte, die die Auszubildenden eigenverantwortlich durchführen können, können die Motivation steigern.
- Austausch und Zusammenarbeit: Die Generation Z ist oft sehr teamorientiert und schätzt den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Auszubildenden und erfahrenen Mitarbeitern. Methoden wie Gruppenarbeit, Peer-to-Peer-Lernen oder Mentoring-Programme können hier motivierend wirken.
- Flexibilität und Individualisierung: Die Generation Z schätzt oft Flexibilität und Individualisierung bei der Ausbildung. Methoden wie Blended Learning, bei denen Präsenzunterricht und E-Learning-Elemente kombiniert werden, oder individualisierte Lernpläne, die auf die Bedürfnisse und Stärken der Auszubildenden abgestimmt sind, können hier motivierend wirken.
- Feedback und Anerkennung: Die Generation Z schätzt oft regelmäßiges Feedback und Anerkennung für ihre Leistungen. Methoden wie Feedback-Gespräche, regelmäßige Zielvereinbarungen oder öffentliche Anerkennung von guten Leistungen können hier motivierend wirken. Auch eine transparente Karriereplanung und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, können motivierend wirken.”
Buch-Tipp: Die Generationen Z und Alpha gewinnen, führen, binden
Dieses Buch beschreibt die wichtigsten Merkmale der Generation Z sowie der kommenden Generation Alpha und erläutert auf Grundlage von Studien und Umfragen die unterschiedlichen Prägungen, Wertvorstellungen und Erwartungen der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen.
Zahlreiche Good Practice-Beispiele aus Unternehmen verschiedener Branchen zu den Themen Azubi-Marketing und Recruiting, Onboarding, Führung, Bindung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zeigen Gestaltungsmöglichkeiten für Ausbildungsunternehmen. >> Jetzt versandkostenfrei bestellen!
Didaktische Planungen und personalisierte Lerninhalte sind ebenfalls möglich, wie das Netzwerk Q 4.0 berichtet (der Artikel wurde übrigens mithilfe von ChatGPT verfasst!).
Auch die Wohnungssuche kann ChatGPT erleichtern. Mithilfe des KI-Tools hat jemand sogar eine Wohnung in Berlin finden können, wie auf t3n kürzlich zu lesen war:
Der Unternehmer Daniel Dippold fragte “ChatGPT, wie er alle E-Mail-Adressen von allen Hausverwaltungsgesellschaften bekommt, die in dem Bereich agieren, an dem er interessiert ist. Der Chatbot schlug vor, einen Scraper zu programmieren, der automatisch die entsprechenden Internetseiten nach den Adressen durchsucht und die Person vorschlägt, die am wahrscheinlichsten die Kontaktperson des Unternehmens ist.
Im nächsten Schritt bat er ChatGPT dann, den von ihm vorgeschlagenen Scraper zu programmieren, was er dann auch tat. Dippold zufolge machte der Bot einige Fehler im Code, allerdings sprach er diese gegenüber dem Bot an, woraufhin der sie korrigierte. Mithilfe der so ergatterten E-Mail-Adressen hat der Unternehmer die Gesellschaften dann kontaktiert. ( … )”
Spontan fällt mir da eine Anwendungsmöglichkeit für Ausbilder:innen ein: Sollen beispielsweise Adressen von Schulen oder Jugendzentren herausgefunden werden, zu denen Sie Kontakt aufnehmen möchten, um dort eventuell Berufsorientierung, Praktika etc. vorzustellen, kann ChatGPT unterstützen.
Es gibt also viele Möglichkeiten, sich von der künstlichen Intelligenz bei der alltäglichen Ausbildungsarbeit unterstützen zu lassen.
Und auch auf rechtliche Fragen gibt es Antworten.
Wie lange dürfen Auszubildende im Monat arbeiten?
- Jugendliche unter 15 Jahren dürfen nur in Ausnahmefällen beschäftigt werden und hierbei nur wenige Stunden pro Woche arbeiten.
- Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren dürfen höchstens acht Stunden pro Tag und maximal 40 Stunden pro Woche arbeiten.
- Die wöchentliche Arbeitszeit von minderjährigen Auszubildenden darf grundsätzlich nicht auf mehr als fünf Tage verteilt werden.
- Zwischen zwei Arbeitstagen muss eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens zwölf Stunden liegen.
Es ist jedoch zu beachten, dass es auch tarifvertragliche Regelungen geben kann, die von diesen gesetzlichen Vorgaben abweichen können. Ausbildungsbetriebe sind verpflichtet, die gesetzlichen und tariflichen Vorschriften einzuhalten und sicherzustellen, dass ihre Auszubildenden angemessen entlohnt und geschützt sind.”
Erstelle einen Ausbildungsplan für die Abteilung Einkauf für einen Auszubildenden Kaufmann für Büromanagement im dritten Ausbildungsjahr.
Die Antwort von ChatGPT:
“Hier ist ein möglicher Ausbildungsplan für einen Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr als Kaufmann für Büromanagement in der Einkaufsabteilung:
Monat 1-2:
- Vertiefung des Verständnisses für die Aufgaben und Prozesse in der Einkaufsabteilung
- Mitarbeit bei der Erstellung von Angebotsanfragen und Bestellungen
- Einführung in das Lieferantenmanagement
- Einblick in das Bestandsmanagement und Überwachung von Lieferterminen
Monat 3-4:
- Erstellung von Lieferanten-Bewertungen
- Erstellung von Bestellvorschlägen für den Lagerbestand
- Mitarbeit bei der Optimierung der Einkaufsprozesse
- Einführung in die Verhandlungsführung mit Lieferanten
Monat 5-6:
- Übernahme von kleineren Beschaffungsprojekten
- Vorbereitung und Durchführung von Preisverhandlungen
- Mitwirkung bei der Einführung von E-Procurement-Systemen
- Teilnahme an internen Meetings und Besprechungen
Monat 7-8:
- Erstellung von Auswertungen und Statistiken zu Beschaffungsprozessen
- Einführung in die Vertragsverhandlung und Vertragsgestaltung
- Vertiefung des Wissens über Rechtsgrundlagen und Risiko-Management im Einkauf
- Mitarbeit bei der Durchführung von Lieferantenbewertungen
Monat 9-10:
- Übernahme von eigenständigen Beschaffungsprojekten
- Unterstützung bei der Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in die Beschaffungsprozesse
- Mitarbeit bei der Einführung von Digitalisierungslösungen im Einkauf
- Teilnahme an externen Veranstaltungen und Weiterbildungen
Monat 11-12:
- Zusammenfassung und Überprüfung des erworbenen Wissens und der Fertigkeiten im Einkauf
- Vertiefung der Kenntnisse über Controlling und Reporting im Einkauf
- Einbindung in strategische Planungen im Einkauf
- Vorbereitung auf die Abschlussprüfung
Dies ist nur ein Beispiel und der Ausbildungsplan kann je nach Betrieb und individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Wichtig ist, dass der Ausbildungsplan die Schwerpunkte der Ausbildung in der Einkaufsabteilung angemessen abbildet und eine ausgewogene Mischung aus praktischer Erfahrung und theoretischen Kenntnissen bietet.”
Fazit: Die Möglichkeiten sind vielfältig, probieren Sie es auch einmal aus! Denken Sie nur immer daran, die Ergebnisse von ChatGPT kritisch zu prüfen und an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Sensible Unternehmensdaten sollten Sie auch nicht nutzen. Viel Spaß und Erfolg für Ihre Ausbildungsarbeit!