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Lernkultur im Unternehmen verankern

Lernkultur
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Unternehmen, die eine Lernkultur erfolgreich am Arbeitsplatz verankert haben, sind laut einer Studie von Deloitte um 58 Prozent besser auf den künftigen Arbeitsmarkt vorbereitet, beschäftigen um 37 Prozent produktivere Mitarbeiter und sind damit attraktiver für Bewerber. Um lebenslanges Lernen am Arbeitsplatz zu etablieren, müssen Sie folgende Punkte beachten:

Lernkultur = Feedbackkultur

Aus Fehlern lernt man – aber nur, wenn man konstruktiv darüber spricht. Das bedeutet, negatives Feedback zu geben und anzunehmen. Allerdings haben sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte oft Probleme damit, negatives Feedback zu geben. Sie fürchten die Reaktion des anderen und damit eine Verschlechterung der weiteren Zusammenarbeit. Gerade bei Auszubildenden möchte man die Motivation erhalten und sie eher ermuntern denn kritisieren. Doch immer nur über die positiven Aspekte der Leistung zu sprechen, bringt kaum Lerneffekte. Die folgenden Punkte helfen, negatives Feedback so zu vermitteln, dass es gut angenommen wird und zu einer Verbesserung führt:

  • Geben Sie das Feedback unmittelbar nach Fertigstellung einer Aufgabe, nicht erst 2 Wochen später.
  • Formulieren Sie Feedback so, dass es individuell und spezifisch zu der Aufgabe passt, nicht als Phrase.
  • Vermitteln Sie das Feedback urteilsfrei und sachlich, nicht anklagend.
  • Das Feedback sollte in erster Linie helfen, aus den gemachten Fehlern zu lernen.

Voneinander lernen

Lernkultur wird auch durch das Voneinander-lernen im Unternehmen verankert, z. B. über das peer-to-peer-coaching. Bringen Sie jüngere und ältere sowie neue und “alteingesessene” Mitarbeiter in Teams oder Projekten zusammen. Azubis sind zwar in erster Linie zum Lernen im Unternehmen, sollten aber alles hinterfragen dürfen, was sie nicht auf Anhieb verstehen. Dabei fällt auch so manch älterem Mitarbeiter auf, dass mit der Phrase “das haben wir schon immer so gemacht” nicht alles sinnvoll erklärt werden kann und es Zeit ist, etwas zu verändern. Der Vorteil dieser Lernmethode ist, dass sie nicht künstlich herbeigeführt werden muss, sondern das Lernen von ganz allein über die Zusammenarbeit erfolgt.

Lernen selbst bestimmen

In vielen Unternehmen ist es noch üblich, dass Zeitpunkt und Art der Weiterbildung für die Mitarbeiter von “oben” entschieden wird. Natürlich gibt es Themen, die vermittelt werden müssen (z. B. Datenschutz, Arbeitssicherheit oder Compliance), doch wenn es um produktiveres Arbeiten geht, lassen Sie Ihre Mitarbeiter am besten selbst entscheiden, wann sie was lernen wollen. Dafür bieten sich nicht nur die üblichen Seminare an, sondern vor allem Webinare, Videos und E-Learning-Einheiten, die flexibel abgerufen werden können. Gerade Azubis lernen viel mit youtube-Videos, überlegen Sie also gut, ob Sie die Nutzung der Plattform im Betrieb per se verbieten. Noch größer ist der Lerneffekt übrigens, wenn Sie Ihre Azubis Lerninhalte selbst als kleines Video erstellen lassen.

Vorbild sein

Wer von seinen Mitarbeitern Lernbereitschaft verlangt, aber selbst keine zeigt, wird es schwer haben, eine Lernkultur im Unternehmen zu verankern. Lassen Sie sich Abläufe erklären oder diskutieren Sie in den Teams mit über neue Aufgaben. Das vermittelt nicht nur Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern, sondern zeigt, dass Lernen nicht mit Erreichen einer bestimmten Hierarchiestufe aufhören muss.

Quelle: onlinemarketing.de vom 27.02.2020.

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