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Last Minute-Tipps für Ihr Azubi-Recruiting

Der Sommer ist da und der Ausbildungsstart naht. Doch was tun, wenn Ihr Ausbildungsplatz noch immer unbesetzt ist? Anbei eine Ideensammlung für Ihr Last Minute-Azubi-Recruiting. Von konventionellen Ansätzen, die aber manchmal in Vergessenheit geraten, bis hin zu außergewöhnlichen Ideen. Viel Erfolg bei der Azubisuche!

©peterschreiber.media – stock.adobe.com

Azubis als Botschafter:innen

Wer bei Ihnen lernt, weiß, wer zu Ihrem Unternehmen passt. Nutzen Sie das! Auszubildenden können tolle Botschafter:innen sein – im Freundeskreis, in deren alter Schule, im Sportverein, in sozialen Netzwerken und und und. Halten Sie Ihre Azubis aktiv an, bei der Suche zu unterstützen. Kleine Incentivierungen freuen sicherlich alle fleißigen Azubi-Werber:innen.

Azubi Pop Up-Recruiting

Die Bewerber:innen kommen nicht zu Ihnen? Dann gehen Sie zu ihnen! Good Practice-Beispiel: Eine österreichische Bäckerei hat ein „Pop Up-Karrierezentrum“ ins Leben gerufen: An Orten, wo man die Zielgruppe vermutete, wurde ein kleiner Stand aufgebaut, an dem direkt Bewerbungsgespräche geführt werden konnten. Direkt im Anschluss gab es schon eine Zu- oder Absage. Der erfolgreichste Ort dafür war übrigens ein typischer Umsteigebahnhof.

Azubi Speed-Datings

In kurzen Interviews stellen sich Ausbilder:in und Kandidat:in vor. Im besten Fall wird ein Ausbildungsvertrag geschlossen oder aber ein Schnuppertag vereinbart. Speed-Datings werden oft von den IHKs, HWKs oder auch Landkreisen organisiert. Bei Ihnen ist keines in der Nähe? Dann werden Sie selbst aktiv! Ein solches Event ist schnell organisiert und wird für potenzielle Bewerber:innen attraktiver, wenn Sie sich mit anderen Unternehmen zusammen tun.

Bildungsträger oder Schulen

Im besten Fall haben Sie schon Kooperations-Kontakte, die Sie ansprechen. Ansonsten werden Schulen oftmals mit solchen Anfragen überrannt. Einen Versuch ist es dennoch wert! Nutzen Sie Ihr Netzwerk und stellen Sie sich und Ihre Ausbildungsplätze in Schulen und bei Bildungsträgern vor, denn Lehrende und Berufsberatende können zu wichtigen Multiplikatoren für Sie werden. Besonders schön: Bringen Sie Ihre bestehenden und erfahrenen Azubis mit ein – lassen Sie z. B. von ihnen eine Unterrichtsstunde zu bestimmten Ausbildungsberufen vorbereiten: „Von Azubis für Azubis”. So präsentieren Sie sich und Ihre Ausbildungsberufe authentisch.

Bundesagentur für Arbeit

Wird häufig vergessen, ist aber ein starker Partner: Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Sie aktiv bei der Bewerbersuche. Melden Sie unbedingt Ihre offenen Ausbildungsstellen beim Arbeitgeber-Service.

Kaffeebecher und Brötchentüten

Hier können Sie direkt zwei Zielgruppen ansprechen. „Coffee to go“ ist bei vielen Schülern angesagt. Und wenn diese noch keinen Kaffee trinken, bleiben die Eltern als wichtige Multiplikatoren. Nutzen Sie Touch-Points, an denen sich Schüler:innen oder ihre Eltern aufhalten und branden Sie z. B. Kaffeebecher und Brötchentüten mit Ihrer Azubiwerbung! Kleinere Bäckereien können Sie direkt ansprechen. Wenn Sie eine größere Aktion planen, empfiehlt sich die Nutzung eines Vermarktungsagentur, die Kontakte für Sie herstellen kann.

Mitarbeiterempfehlung

Ob mit dem klassischen Empfehlungsprogramm für Mitarbeitende oder aus intrinsischer Motivation: Jede:r Mitarbeitende kann einen passenden Azubi kennen, sei es der Nachbarsjunge, die eigene Nichte oder die Tochter eines Kumpels. Motivieren Sie alle Kolleg:innen, Werbung für Ihren Ausbildungsbetrieb zu machen.

ÖPNV

Ihre Zielgruppe ist oft auf den ÖPNV angewiesen und hat an Haltestellen und während der Fahrt Zeit, sich umzuschauen. Nutzen Sie dies! Ob Großflächen-Plakat am Bahnhof oder Werbung in oder auf Bussen: Seien Sie kreativ, auffällig und vermitteln Sie Ihre Botschaft klar und verständlich. Denn auch andere Ausbildungsunternehmen werben dort – und die Fahrgäste haben nur eine geringe Aufmerksamkeitsspanne.

Public Relation

Wer kennt diesen Spruch nicht: „Tue Gutes und sprich darüber!“ Das gilt auch für Sie: Bauen Sie Kontakte zur örtlichen Zeitung auf. Berichten Sie von Ihrer Ausbildung und bleiben Sie im Gespräch, dann wird auch mit höherer Wahrscheinlichkeit über Ihre Events und Veranstaltungen für Azubis berichtet.

Regionale Plattformen

Inserieren Sie in regionalen Plattformen, z. B. bei meineStadt.de oder ebay-Kleinanzeigen. Auch wenn es unkonventionell erscheint: Ebay-Kleinanzeigen werden längst für Stellenangebote und die lokale Jobsuche genutzt. Kostenlos und schnell gemacht!

Social Media Ads

Schalten Sie zielgruppenspezifische Anzeigen in sozialen Netzwerken: Für Jugendliche eignen sich Facebook und Instagram besonders gut. Diese können Sie durch ein geschicktes Targeting direkt auf Ihre Zielgruppe anpassen: Achten Sie dabei auf wichtige Eigenschaften wie Wohnort, Alter und Interessen Ihrer Kandidat:innen.

Viraler Hit

Dass es auch mit ganz einfachen Mitteln und ohne aufwändige Produktion geht, hat schon längst eine Glaserei bewiesen. Mit einem ungewöhnlichen und witzigen Video landete sie einen viralen Hit: Der Chef höchstpersönlich wendet sich in diesem Video an potenzielle Azubi-Bewerber:innen und verspricht besondere Konditionen.

  • Ein selbst produziertes Video wirkt oft authentischer und kommt gerade in sozialen Netzwerken besonders gut an.
  • Beziehen Sie auch hier Ihren Nachwuchs aktiv mit ein – denn wer weiß besser, was Ihre potenziellen, jungen Bewerber:innen anspricht als die aktuellen Azubis, die sich in genau diesem Umfeld bewegen?

Diese Liste könnten wir nahezu endlos fortsetzen, es bleibt uns daher nur, Ihnen einen kleinen Besserwisser-Abschluss-Tipp mit auf den Weg zu geben: Investieren Sie – neben den kurzfristigen Maßnahmen – in Ihr Image und seien Sie dauerhaft als Ausbildungsunternehmen präsent.

Werden Sie kreativ: Im Marketing arbeitet man oft mit sogenannten Personas. Eine Persona ist ein Nutzermodell, das Personen einer Zielgruppe mit ihren Merkmalen charakterisiert – in dem Fall also Ihre potenziellen neuen Azubis. Überlegen Sie sich genau: „Wie alt ist er/sie? Wie sieht sie/er aus? Was macht sie/er den ganzen Tag über? Welche Hobbys hat sie/er? Welche Schwächen hat er/sie und was macht er/sie gern?“ Je konkreter Sie werden, desto eher stoßen Sie auf mögliche Touch-Points, Ideen oder kommunikative Ansätze. Wenn Sie es schaffen, sich kontinuierlich einen guten Ruf aufzubauen, bedarf es der Last Minute-Tipps für Ihr Azubi-Recruiting oft gar nicht mehr.

In dem Sinne wünschen wir viel Erfolg bei der Azubisuche!

Autorinnen: Maren Kaspers und Melanie Berthold, wirAUSBILDER Magazin, 372018.

Virtuelles Netzwerktreffen: wirAusbilder DIALOG LIVE

Sie möchten mehr über die Ausbildungsarbeit in anderen Unternehmen erfahren und sich mit Berufskolleg:innen vernetzen? wirAUSBILDER – DIALOG LIVE ist ein virtuelles Netzwerktreffen für Ausbildungsleiter:innen, Ausbilder:innen und alle, die mit der Ausbildung beauftragt sind.

Jeder DIALOG LIVE beginnt mit einem Impulsvortrag zu wechselnden Themen aus der Welt der Ausbildung durch eine:n Expert:in.
Im Anschluss erwartet Sie ein offener Erfahrungsaustausch mit allen Teilnehmenden. Sie können eigene Themen aus Ihrer Ausbildungsarbeit einbringen und Fragen stellen.

Die nächsten Termine und Themen finden Sie hier.

©NWB Verlag

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