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Neulich im Restaurant…

Oder: Warum das Betriebsklima IMMER eine Rolle spielt.

Vor einiger Zeit machte ich mit meinem Mann Urlaub an der Ostsee. Für einen wettermäßig besonders schönen Tag hatten wir uns gleich mehrere kleine Städte als Ziel vorgenommen. So fuhren wir los, sahen uns in dem einen Städtchen um, kauften in dem anderen ein paar Souvenirs und wollten im dritten Städtchen zu Mittag essen. In diesem Ort gab es einen sehr hübschen Marktplatz, eine Kirche und rundherum kleine Cafés und gemütliche Restaurants, die zum Verweilen einluden. Bereits etwas hungrig verglichen wir ein paar Karten und entschieden uns dann für das Restaurant mit den Strandkörben draußen. Leider waren diese alle belegt, so dass wir uns drinnen einen Tisch geben ließen. 

Als wir das Restaurant betraten, erblickten wir rechts von uns einen runden, von allen Seiten zugänglichen Barbereich. Unser Tisch lag zwischen dem Barbereich und einer Tür, die offensichtlich zur Küche führte. Das Restaurant selbst machte einen ganz guten Eindruck auf uns. Wir ließen uns die Karte geben und bestellten unsere Getränke. Währenddessen sahen wir einem Azubi zu, der an der Bar auf uns und die anderen Gäste eher verzweifelt wirkte. Aus seinen Selbstgesprächen bekamen wir mit, dass er sich unklar darüber war, ob er Alkohol ausschenken dürfe und dass er nicht über die Füllhöhe der Gläser Bescheid wusste. Nun gut, vielleicht war er ganz neu hier, dachten wir uns noch recht wohlwollend. So richtig um Hilfe bitten konnte er auch niemanden, denn irgendwie ließ sich weit und breit kein Servicepersonal blicken. Als dann eine junge Frau zu ihm stieß, fragte er sie nach der Füllhöhe der Gläser, so dass er in diese endlich einschenken und wir unsere Getränke bekommen könnten. Leider erklärte die junge Frau ihrem Mitstreiter nichts, sondern meckerte ihn an, woraufhin der junge Mann sichtlich genervt an unserem Tisch vorbei in die Küche ging. Nun kam eine zweite Servicekraft zu der jungen Dame in den Barbereich und die beiden zögerten nicht, sich sofort über den Neuling auszulassen.

Bereits jetzt schon ungläubig, was wir hier so alles mitbekamen, versuchten mein Mann und ich, uns auf etwas anderes als das Geschehen im Restaurant zu konzentrieren und begannen ein Gespräch. Eine der jungen Frauen kam zu uns, nahm unsere Essenswünsche auf und wir unterhielten uns weiter. Im Hintergrund lief musikalische Untermalung aus dem Radio, zunächst ganz angenehm. Aus der Tür rechts von uns klang dann aber zusätzlich völlig andere Musik und das in einer doch ziemlich unangenehmen Lautstärke. So konnten wir uns weder unterhalten, noch das Essen genießen geschweige denn, einem der beiden Musikangebote des Hauses folgen. Wir winkten die Kellnerin heran und fragten freundlich, ob sie in der Küche Bescheid geben könne, dass sie die Musik etwas leiser stellen könnten, vielleicht hatten sie dort ja einfach nicht mitbekommen, dass Gäste im Haus waren. Die Antwort unserer Kellnerin: “Das machen die immer. Ich kann ja mal hingehen, aber ich denke nicht, dass die das leiser machen…!”

Uns fehlten die Worte.

Fazit: Das Restaurant war wirklich sehr einladend und das Essen war sogar hervorragend. Leider wurde uns Gästen aber auch vermittelt: Das Betriebsklima ist hier total im Eimer. Was uns trotz guten Essens sehr unangenehm berührte und zur Folge hat, dass wir sicher nicht noch einmal wiederkommen. Alles in allem ist es doch eines gewesen – ein Restaurantbesuch mit Erinnerungswert.

Habt ihr so etwas auch schon einmal erlebt? Was hättet ihr besser gemacht? Wie hätte der Azubi begleitet werden können? Warum ist ein gutes Betriebsklima wichtig? Wieso hat das Betriebsklima nicht nur Einfluss auf Mitarbeiter, sondern auch auf Kunden? Und wie sorgt ihr für ein funktionierendes Betriebsklima, auch wenn es manchmal stressig wird?

 

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