World Skills Abu Dhabi Teil 2
Nach einer sehr schönen, aber unglaublich heißen Eröffnungsfeier am Samstagabend war gestern der erste Tag des Wettbewerbs. Die deutschen Competitors haben sich gut geschlagen, soviel steht fest. Für mich als Ausbilder ist es hier sehr interessant, denn man kann gut die unterschiedlichen Arbeitsmethoden und Herangehensweisen an die Aufgaben erkennen – und das obwohl die Aufgabenstellung identisch ist.
Ein gutes Beispiel ist Skill 18, Elektroinstallation. Die einen zeichnen fast zwei Stunden ein Gittermuster auf die Aufbauwand, die anderen nehmen ein paar Maße und fangen direkt an. Am Ende des Tages sind aber etwa dieselben Dinge geschafft. Leider habe ich kein Foto gemacht. Aber ein paar andere Skills habe ich festgehalten:
Demo Skill Wassertechnik: Hier geht es um Wasser- und Abwasseranalytik. Entspricht in Deutschland den Berufsbildern Fachkraft für Wasserversorgungstechnik und Fachkraft für Abwassertechnik.
Skill 19: Industrial Control, entspricht in Deutschland dem Berufsbild des Elektronikers für Automatisierungstechnik bzw. Elektroniker für Betriebstechnik.
Skill 7: CNC-Fräsen, entspricht in Deutschland den Berufsbildern Zerspanungsmechaniker oder Industriemechaniker.
Skill 15: Sanitär- und Heizungsinstallation, entspricht dem Beruf Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Insbesondere die Skills, bei denen man direkt einen Fortschritt sieht, sind Publikumsmagneten. Massen an jungen Leuten schauen sich sehr interessiert die verschiedenen Skills an und stellen auch kluge Fragen. Insbesondere Mädchen scheinen sich sehr mit der “Vocational Education and Training“ (berufliche Aus- und Weiterbildung) zu beschäftigen. Gestern waren etwa 25.000 Schüler hier, überwiegend Mädchen, die sich sehr engagiert zeigten. Ich habe dann beim Ministeriumsvertreter nachgefragt: Man baut hier gerade ein umfassendes Berufsorientierungsprogramm auf, weil auch die Orientierungsprobleme der Jugendlichen hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten ähnlich sind wie in Deutschland.
Gast-Blog von Ulrich Ivens, Forschungszentrum Jülich.