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6 Trends im Azubi-Recruiting – Studie

In der aktuellen Studie „Azubi-Recruiting Trends 2016″ beantworten (künftige) Azubis und Ausbilder, wie sie die Lage im dualen Ausbildungsmarkt und spezifisch in den Unternehmen sehen. 3.343 Azubi-Bewerber und 1.295 Ausbildungsverantwortliche gaben Antworten zu 6 Themen.

Trend 1: Azubis finden die duale Ausbildung gut!

Fakt ist: Im letzten Jahr gab es so viele unbesetzte Ausbildungsplätze wie noch nie. Die Azubis selbst bewerten die duale Ausbildung aber sehr positiv. Aus ihrer Sicht verkauft sich diese weit unter Wert. Sie bringe ein Plus an Erfahrung für das spätere Berufsleben, sei effektiver und gewinnbringender als ein Studium. Es sei besser, „sich hochzuarbeiten“, als nach einem Studium überqualifiziert einen unterfordernden Job zu machen.
Die Ausbildungsverantwortlichen wiederum bewerten das Thema Ausbildung in ihren Unternehmen ebenfalls positiv. Die finanziellen und personellen Ressourcen sind „gut“ bis „sehr gut“, in über 60 % der Betriebe ist die Ausbildung sogar „Chefsache“. Was hindert also die meisten Jugendlichen an der Entscheidung für eine duale Ausbildung? Zweifel gibt es an der gleichwertigen Vorbereitung für die berufliche Zukunft im Vergleich zu den Studienabsolventen.

Trend 2: „Du” oder „Sie”?

Die Ansprache von jungen Bewerbergruppen ist durch die informelle Kommunikation in den sozialen Medien „lockerer“ geworden. Zunehmend duzen die Unternehmen die potenziellen Bewerber auf den Karriereseiten und Stellenanzeigen. Die meisten Bewerber finden das o.k. Die Erstansprache sollte allerdings zum tatsächlichen Umgang im Betrieb passen. Sich im Recruiting-Prozess locker duzen und später in den Abteilungen doch förmlich zu siezen, passt nicht zusammen.

Trend 3: Lernbereitschaft – bei Azubis top, bei den Unternehmen flop

Über die Hälfte der Azubis wünscht sich für die berufliche Karriere eine „sinnvolle Tätigkeit“ (64,9%), „Ausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit“ (60,2%) sowie „immer mehr zu lernen“ (52,9%), gefolgt von den Klassikern „immer mehr zu verdienen“ und „irgendwann Führungskraft zu sein“. Gerade der Faktor „Lernen“ wird von den Ausbildungsbetrieben sehr viel geringer eingestuft, die „Lernbereitschaft“ landet bei der Frage nach den idealen Azubis gerade mal auf Rang 14.

Auszug aus der Studie Azubi-Recruiting Trends 2016
Welche drei Dinge sind Dir im Rahmen Deiner beruflichen Karriere besonders wichtig?

Trend 4: Mehr Persönlichkeit statt Schulnoten berücksichtigen

Immer weniger Ausbilder vertrauen der Aussagekraft von Schulnoten – 47,6 % machen regelmäßig die Erfahrung, dass die Noten schlechter sind als die tatsächliche Leistungsfähigkeit. Auch die Azubis meinen in der Mehrheit, dass Unternehmen neben Leistungsaspekten auch Persönlichkeitsaspekte testen sollten (88,6%). Sie sind offen für entsprechende Tests im Auswahlverfahren.

Trend 5: Nachholbedarf bei Digitalisierung und Industrie 4.0

In nur 34,7 % der Unternehmen sind diese Themen bereits in der dualen Ausbildung verankert. 62,2 % der Ausbilder sind der Meinung, dass die Ausbildung hier Nachholbedarf hat und sie selbst ganz anders geschult werden müssten. Tatsächlich ist dies erst in 16,5 % der Betriebe der Fall.

Trend 6: Chancen für Flüchtlinge in der dualen Ausbildung

75,1 % der Azubis sehen Flüchtlinge nicht als Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Sie sehen den Sinn einer Ausbildung als Hilfe für eine schnellere Integration, sind aber, wie die Ausbilder auch, der Ansicht, dass das schnelle Erlernen der Sprache und ein Integrationswille entscheidend für den Erfolg sein wird.  Bislang bieten 16,4 % der Unternehmen Ausbildungsangebote für Flüchtlinge an. Als größte Hemmnisse sehen 90,5 % die Sprache und 28,1% die Rechtsunsicherheit.

Infos zur Studie

Die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2016″ des u-Form-Verlags bewertet seit 7 Jahren Meinungsbilder von (angehenden) Azubis und Ausbildern.
Quelle: https://www.testsysteme.de/studie


Lesen Sie Handlungsempfehlungen zu den Studienergebnissen im Magazin wirAusbilder 3/2016 (Erscheinungstermin: 1. Juni 2016).

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