Haben Sie sich als Ausbilder auch schon bei diesem oder einem ähnlichen Gedanken ertappt? Dem Azubi Aufgaben “mal eben schnell” zur Erledigung zu geben ist jedoch nicht gut. “Mal eben schnell” hat nämlich einige Nachteile für Ihren Auszubildenden und auch für Sie als Ausbilder!

Wenn Sie Ihrem Auszubildenden eine Aufgabe zwischen Tür und Angel mitteilen, damit dieser die Aufgabe mal eben schnell erledigen kann, so wirkt sich das nicht unbedingt positiv auf Ihren Auszubildenden aus:

• Sie bringen damit ggf. seine Tages- und Aufgabenplanung durcheinander
• Sie verunsichern ihn, weil Prioritäten ggf. unklar sind
• Sie reißen ihn aus der Konzentration, mit der er sich seiner aktuellen Aufgabe widmet
• die Fehlerquote steigt
• “mal eben schnell” zeigt keine Wertschätzung der aufzubringenden Zeit, die für die Aufgabe erforderlich ist

Auch auf Sie selbst wirft eine solche Arbeitsanweisung kein gutes Licht, prüfen Sie daher vor einer “mal eben schnell”-Anweisung:

• ob Sie Ihren Azubi gerade bei einer anderen, ebenfalls wichtigen Aufgabe stören
• ob Ihre Aufgabe wirklich JETZT erledigt werden muss oder ob sie auch z.B. im Laufe des Tages erledigt werden kann
• ob Sie Ihrem Auszubildenden z.B. auch eine E-Mail mit der Aufgabe schicken können
• welche Informationen Ihr Azubi von Ihnen benötigt, um die Aufgabe ausführen zu können

Bedenken Sie außerdem, dass die Formulierung “mal eben schnell” oftmals hektisch wirkt, unnötigen Druck erzeugt und unverhältnismäßig zur eigentlichen Aufgabe erscheint. Natürlich gibt es Aufgaben, die “mal eben schnell” erledigt werden können und müssen. Verkennen Sie aber nicht, dass eine “mal eben schnell”-Aufgabe manchmal gerade NICHT auch tatsächlich mal eben schnell erledigt werden kann, sondern seine Zeit braucht.

Nehmen Sie sich daher auch bei einer kurzfristig zu erledigenden Aufgabe die Zeit, Ihrem Azubi alles genau zu erklären, sicherzugehen, dass er die Anweisungen verstanden hat und geben Sie ihm eine realistische Zeitvorgabe zur Erledigung.