Ein innovatives Ausbildungskonzept zu entwickeln ist ein ebenso wichtig wie spannend, da sind sich unsere beiden Experten einig! Christoph Kunz, bei der Siemens Energy Global GmbH & Co. KG zuständig für Human Resources und Professional Education im Gespräch mit Bildungsexperte Josef Buschbacher über innovative Ausbildungskonzepte (inklusive konkreter Tipps!), die Generation Z und welche Änderungen im Schulsystem nötig sind.

>> Jetzt das folgende Interview lesen oder alternativ das Video starten. Wir wünschen spannende Erkenntnisse!

Am 26. und 27. November findet unsere wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ statt und Du bist dabei. Ich freue mich, Dich live zu erleben. Welches wichtige Thema bringst du mit?

Ich darf das Thema „Innovatives Ausbildungskonzept – von der Idee, über die Vorarbeit bis hin zur Umsetzung“ mitbringen. Ein sehr spannendes Thema mit großer Relevanz. Warum? Aus unserem Umfeld, in der schulischen, aber natürlich auch der beruflichen Bildung, hören wir seit Jahren Sätze wie „Ich habe unterrichtet, aber die jungen Leute lernen nichts.“ oder „Was können wir denn anders machen? Ich muss alles fünfmal erklären.“

Da stellt sich für mich die Gegenfrage, woran liegt das denn? Ich denke, wir müssen den Spieß umdrehen und fragen „Was können wir denn ändern?“ – und mit der Frage sind wir bei Siemens Energy auch gestartet.

Wir haben die Zielgruppen Generation Z und Alpha besser kennengelernt, besser verstanden und haben dann die Erkenntnis gehabt: junge Leute sind nicht besser oder schlechter als früher, sie sind einfach anders. Genau auf das „anders“ haben wir reagiert und für uns ein neues Ausbildungskonzept von A bis Z entwickelt. Dieses haben wir jetzt ein Jahr pilotiert und sind nun genau an dem Punkt, dass wir unsere Ausbildung im September 2024 bundesweit mit dem neuen Ausbildungskonzept starten. Ich freue mich darauf, die Erkenntnisse bei der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ zu teilen.

Tipp: wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ

Noch mehr Input von Christoph Kunz und Josef Buschbacher

Die wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ wird auch dieses Jahr wieder ein Highlight für alle Teilnehmenden. Die Auswahl der erstmals 10! Themen und Referent:innen gewährleistet einen guten und praxisnahen Einblick in die Ausbildungsarbeit. 

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Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Sie!

Gibt es von Dir einen Best Practice-Tipp zum Thema „Neue innovative Ausbildungskonzepte“? Woran muss man unbedingt denken?

Bei Siemens Energy haben wir uns wirklich sehr viel mit dem Thema beschäftigt und wir sind sehr schnell zu der Erkenntnis gelangt, dass wir nicht nur an ein paar Stellschrauben drehen können, um damit die beste Lösung zu haben. Es ist ein radikaler, transformiert tiefer Ansatz nötig, der mit einem neuen Ausbildungskonzept einhergeht.

Und deshalb kann ich den Tipp geben, die Zeit zu investieren, um an Kultur, Vertrauen und Werten zu arbeiten, das Team und die Organisation auf diese Transformation vorzubereiten. Das war für mich eigentlich der Schlüssel zum Erfolg, denn ich brauche Kolleg:innen, die Lust auf Veränderungen haben. Ein neues Ausbildungskonzept bringt immer mit sich, dass man raus aus der Komfortzone geht, alte Zöpfe abschneidet, neue Wege geht.

Auch der Zeitpunkt hat bei uns gut gepasst, da wir mit “Siemens Energy” 2020 als neues Unternehmen gestartet sind. Da gab es generell sehr viele Veränderungen und wir hatten eine „grüne Wiese“. Die Chance haben wir genutzt und unsere Organisation über 1, 2, 3 Jahre auf diese Transformation, vorzubereiten. Das war für mich eigentlich der Schlüssel zum Erfolg.

Klasse, das hört sich für mich ganzheitlich durchdacht an. Die Ausbilder:innen mitnehmen, gut vorbereitet sein und sich und allen Zeit geben. Gibt es etwas, das Du Dir deutschlandweit für die Ausbildung wünschst?

Ich würde mir wünschen, dass nicht nur wir in der Ausbildung neu denken, sondern gerade unser Schulsystem neu gedacht wird. Die Gedanken, die wir in der Ausbildung entwickeln, mitgenommen werden, dass man dort ein offenes Ohr hat und wir endlich beginnen, unser schulisches Bildungssystem radikal zu hinterfragen. Aus meiner Sicht passt da einiges von vorne bis hinten momentan nicht mehr zusammen.

Dies betrifft natürlich auch uns in der Ausbildung, denn der Output vom Schulsystem ist unser Input. Zudem habe ich seit Jahren das Gefühl, dass die Verzahnung von Schule und Ausbildung immer schwieriger wird. Die jungen Menschen kommen schlechter vorbereitet fürs Leben bei uns an, schlechter vorbereitet fürs Berufsleben. Das heißt, die Ausbilder:innen müssen viele Defizite schließen, die in der Schule nicht richtig oder nicht nachhaltig vermittelt werden.

Da würde ich mir wünschen, dass sich Schulsystem und Ausbildung mehr und besser verzahnen, zu überlegen wie innovative Ideen aus der Ausbildungswelt vielleicht auch in das Schulsystemen mit einfließen können, zu hinterfragen, wie zielgruppengerechte Pädagogik 2024 ist bzw. sein sollte/könnte. Was müssen Lehr- und Lerninhalte sein, die die jungen Menschen auf das Leben und Berufsleben vorbereiten? Ich glaube, da sind wir 1980, 1990 steckengeblieben und das baden wir momentan aus. Das finde ich sehr, sehr schade. Würden wir da gemeinsam mehr Schlagkraft entwickeln, könnten wir in Deutschland ein ganz anderes Bildungsniveau und Bildungslevel erreichen. Das wäre mein Wunsch. Vielleicht wird der irgendwann real.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke. Ich freue mich, wenn wir uns im November live bei unserer ONLINE-KONFERENZ sehen. Es werden garantiert Fragen von den Teilnehmenden kommen und ich glaube, die sind bei Dir bestens aufgehoben. Danke für Deine Zeit!

Super, vielen Dank. Ich freue mich, Sie/Euch alle in der Veranstaltung zu sehen, zu hören und sich auszutauschen.

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Die wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ wird auch dieses Jahr wieder ein Highlight für alle Teilnehmenden. Die Auswahl der erstmals 10! Themen und Referent:innen gewährleistet einen guten und praxisnahen Einblick in die Ausbildungsarbeit.
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Anmerkung der Redaktion: Das Interview basiert auf der zugehörigen Video-Aufzeichnung und wurde in Auszügen verschriftlicht.