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Keine Angst vor Schülerpraktika

Vielleicht kennen Sie es… alle paar Monate erhalten Sie Anfragen von jungen Schüler:innen, die in Ihrem Betrieb nach einem Praktikumsplatz fragen.
Und das, obwohl spürbar ist, dass die Schüler es eher “machen müssen” als wirklich wollen.

Interesse am Betrieb? Fehlanzeige!

Oft sind die Schüler:innen zwar dankbar, dass sie einen Platz gefunden haben, aber so richtig glücklich ist niemand mit der Situation. Mitarbeitende sind genervt, fühlen sich beobachtet oder gestört. Und die Schüler:innen wollen oder können zu diesem Zeitpunkt auch nur schwierig eigenständig arbeiten.

Haben Sie solche Erfahrungen schon gemacht?
Dann wird es Zeit, das zu ändern!

Praktikant:innen von heute sind die Azubis von morgen!

Es ist ganz normal, dass viele Schüler:innen noch gar nicht so genau wissen, wo die Reise für sie später einmal hingehen soll. Vielleicht finden sie Ihr Unternehmen hipp oder haben bereits einen Plan, das Gegenteil ist jedoch meistens der Fall.
Da die Schüler:innen jedoch im Laufe der Schulzeit auch einige Praktika absolvieren sollen, können Sie diese Chance für sich und Ihr Unternehmen nutzen!

Und wie genau?

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Praktikant:innen!
Diese merken nämlich sehr wohl, ob sie bei Ihnen willkommen sind oder nur stören. Selbst, wenn die Fähigkeit zur Selbstreflexion vielleicht noch nicht ganz so stark ausgeprägt ist – sorgen Sie Ihrerseits auf jeden Fall für einen guten Start ins Praktikum.

Seien Sie offen für Fragen!
Signalisieren Sie Ihren Praktikanten, dass sie Sie alles fragen können. So sensibilisieren Sie die jungen Leute gleich dafür, sich mit den Berufsbildern in Ihrem Betrieb auseinanderzusetzen. Wissen Ihre Praktikant:innen überhaupt, was während einer Ausbildung passiert? Wie so etwas abläuft? Erklären Sie doch mal, wie es eigentlich genau zu einem Ausbildungsverhältnis kommt, welche verschiedenen Berufe es gibt und welche Sie selbst davon anbieten und lassen Sie dabei auch die Verdienstmöglichkeiten und Arbeitszeiten nicht aus.

Alles kann – nichts muss!
Klingt nach Phrase? Genauso ist es aber! Bei einem Schülerpraktikum haben Sie es mit jungen Menschen zu tun, die unterschiedlich weit sind. Manche können bereits selbstständig arbeiten, anderen fällt selbst die – aus Erwachsenen- bzw. Ausbildersicht – einfachste Nachmach-Aufgabe schwer. Entwickeln Sie ein Feingefühl dafür, welche Aufgaben Sie welchem Praktikanten ans Herz legen. Und achten Sie darauf, wem die Aufgabe dann tatsächlich am Herzen liegt – und wer sich so gar keine Mühe gibt und keinerlei Motivation zeigt.

Praktikanten sind künftige Azubis
Nehmen Sie Ihre Praktikant:innen ernst. Wenn diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut in Ihrem Betrieb mitarbeiten und sich gut aufgehoben fühlen, werden sie sich vielleicht später an Sie zurückerinnern und Ihnen eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz schicken. Und Sie können dann bereits von den gemeinsamen Erfahrungswerten aus der Praktikumszeit profitieren.

Kein Praktikum ohne Erkenntnis

Selbst, wenn Ihr Praktikant nach zwei Wochen in Ihrem Betrieb feststellt: NIE WIEDER ! ! ! Und auch Sie der gleichen Meinung sind… Ein Praktikum ist immer wertvoll.

Zu Beginn meiner Ausbilderzeit wollte ich stets, dass alle unsere Schülerpraktika reibungslos abliefen, dass die Schüler:innen nach dem Praktikum begeistert von unserem Betrieb erzählen sollten, dass sie unbedingt bei uns Ihre Ausbildung beginnen wollten. Das war sicherlich für mich eine gute Motivation, mich gut um die Praktikant:innen zu kümmern.

Fakt ist aber auch: Manchmal passt es einfach nicht. Vielleicht stimmen (Arbeits-)Einstellungen nicht überein, das handwerkliche Arbeiten oder das Arbeiten im Büro liegt jemandem einfach nicht, die Branche ist gänzlich uninteressant etc. Gründe gibt es viele. Und das kann enttäuschend sein.

Und genau das sollten Sie eben nicht sein. Enttäuscht. Denn genau das darf ein Praktikum auch: Zum Ergebnis haben, dass es einfach nicht passt. Sie haben dann einem jungen Menschen erspart, sich womöglich Illusionen eines Ausbildungsberufes oder insgesamt eines Berufsbildes hinzugeben, das in der Realität ganz anders ist. Sie haben dafür gesorgt, dass dieser junge Mensch ggf. eine Fehlentscheidung weniger, nämlich die für einen nicht geeigneten Beruf, treffen wird.

Also: Freuen Sie sich auf die neuen Schülerpraktika und unterstützen Sie die jungen Menschen bei Ihren ersten Schritten ins Arbeitsleben – noch vor der Ausbildung.

 

Kommentare

Alex
Antworten

Muss ich als Küchenchef einen ausbilderschein haben um einen Schülerpraktikanten aufzunehmen ??
Danke

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