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Studie zur Berufsorientierung – ein Wunsch von einigen oder vielen!?

Berufsorientierung ist ein Thema, das nicht nur junge Menschen bewegt, sondern auch diejenigen, die sie auf ihrem Weg begleiten: die Ausbilder:innen. In diesem Beitrag gehen wir auf beide Perspektiven ein.

©AGUNG – stock.adobe.com

1. Sichtweise der jungen Generation

Wie steht die junge Generation zum Arbeitsmarkt und welche Erwartungen hat sie an Arbeitgeber, Eltern, Schulen und Politik? Eine Studie, durchgeführt von Kira Marie Cremer (Autorin, Dozentin und Podcast-Host “New Work Now”) in Zusammenarbeit mit Appinio, ist dieser Frage nachgegangen. Befragt wurden 1.000 junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren.

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich in der Berufswahl überfordert, fast zwei Drittel wünschen sich mehr Unterstützung. Hier müssen wir ansetzen“, so Kira Marie Cremer im Vorwort der publizierten Studie.

Im Detail zeigt die Studie u.a.:

  • Entscheidender als die schulische Bildung ist für Jugendliche die praktische Erfahrung.
  • Finanzielle Sicherheit wird als Karrieremotivation höher bewertet als Leidenschaft.
  • Bei der Wahl des Arbeitsplatzes ist Flexibilität eine Grundvoraussetzung.
  • 67% der Jugendlichen wünschen sich eine bessere Berufsorientierung bereits ab der 8. Klasse, sehen dies aber nicht als gegeben.
  • Mehr als 31% fühlen sich kaum unterstützt, wenn es darum geht, ins Berufsleben einzusteigen.
  • Obwohl fast die Hälfte der Befragten bereits ein Gehaltsgespräch geführt hat, hat ein Drittel keine klaren Gehaltsvorstellungen.

Ein tieferer Einblick in die Ergebnisse ist lohnenswert, denn diese bietet neben diesem aktuellen Stimmungsbild konkrete Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber, Politik, Schulen und Eltern.

2. Sichtweise von Ausbilder:innen

In unseren wirAUSBILDER Experten-Interviews haben wir mit zwei erfahrenen Fachkräften gesprochen, die ihre Perspektiven und Wünsche teilen:

Katja Sommer (Ausbilderin, Personalentwicklung, Ostsächsische Sparkasse Dresden) betont die Bedeutung einer frühzeitigen und umfassenden Berufsorientierung. Ihr Wunsch ist es, dass ein Fokus der weiterführenden Schulen auf der Berufsorientierung liegt und Schüler:innen so einen frühen Einblick in die Möglichkeiten und Bandbreite der Berufsausbildung und des dualen Studiums erhalten. „Ich denke, wenn Schüler:innen von Anfang an ihre Stärken kennen würden, ihre Neigungen, ihre Interessen, könnten sie sich von Anfang an noch gezielter auf den richtigen Weg begeben.“, so Katja Sommer im Interview. Außerdem sollten Schulen und Unternehmen enger zusammenarbeiten, um jungen Menschen praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu ermöglichen, um die eigenen Kompetenzen besser kennenlernen zu können. So könnten die Abbrecherquote aufgrund falscher Erwartungshaltungen gemindert werden.

>> Zum Video-Interview: 3 Frage – 3 Antworten an Katja Sommer

Sven Oliver Burandt (Ausbildungsleiter, Komm.ONE) sieht ebenfalls großen Bedarf an Veränderungen. Sein Wunsch ist es, dass der Staat und die Bundesländer verstärkt in die Bildung von Kindern und Jugendlichen investieren. Wie Katja Sommer sieht auch er einen zwingenden Bedarf an einer engen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Ausbildungsunternehmen, um die Berufsorientierung stärker voranzutreiben. Zudem betont er, dass eine erfolgreiche berufliche Laufbahn nicht zwangsläufig das Abitur oder ein Hochschulstudium erfordert. Auch über eine duale Ausbildung und gegebenenfalls nebenberufliche Weiterbildungen könne man erfolgreich Karriere machen.

>> Zum Video-Interview: 3 Frage – 3 Antworten an Sven Oliver Burandt

3. Fazit

Die Rückmeldung der jungen Menschen, wie auch die exemplarisch geführten Experten-Interviews, zeigen den großen Wunsch nach einer frühzeitigen Berufsorientierung auf beiden Seiten.

Lassen Sie uns gemeinsam über die Zukunft der Ausbildung diskutieren und diese gestalten!

Bei der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ am 21./22.05.2025, jeweils von 9-13 Uhr!

Es erwarten Sie zahlreiche Impulse von Ausbilder:innen, die Ihr Knowhow mit Ihnen teilen. Möglichkeiten zum Austausch und Vernetzen sind selbstverständlich gegeben!

Jetzt informieren:


Die Studie wurde von Kira Marie Cremer (Autorin, Dozentin und Podcast-Host “New Work Now”) in Zusammenarbeit mit Appinio durchgeführt. Befragt wurden im Oktober 2024 1.000 Personen zwischen 16 und 24 Jahren. Die Studie ist hier abrufbar.

Quellen: www.appinio.com und www.markenartikel-magazin.de


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