Ausbilden unter Zeitdruck sollte nicht sein. Azubibetreuern ist ausreichend Zeit für die Betreuung von Auszubildenden zur Verfügung zu stellen. Dennoch kommt es manchmal in der Praxis zu Engpässen. In diesem Beitrag finden Sie in paar Tipps, wie Sie Ihren Auszubildenden trotz wenig Zeit gut in Ihre Tätigkeiten einbinden können.

Arbeiten an realen Aufgaben

In der betrieblichen Ausbildung sollen die Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit erlernen. Dazu ist es auf alle Fälle notwendig, den Auszubildenden in reale Arbeitsaufgaben und –prozesse einzubinden. Das ist eine zudem noch eine Entlastung für Sie und motiviert den Auszubildenden. Bitte überlegen Sie sich keine Aufgaben, mit denen der Auszubildende zwar beschäftigt ist, die aber im Anschluss im Papierkorb landen. Nichts demotiviert Auszubildende mehr. Ich denke, das können wir alle nachvollziehen.

Sammeln Sie Aufgaben

Klären Sie schon in „azubifreien“ Zeiten, welche Aufgaben der nächste Auszubildende übernehmen kann und sammeln diese. Überlegen Sie ganz genau, wo und wie Ihr Auszubildender Sie unterstützen kann. Hier ist mehr möglich als wir manchmal denken. Legen Sie hierzu einen Korb oder ein spezielles Fach in Ihrer Abteilung an. Hierin sammeln Sie und Ihre Kollegen dann Aufgaben für den nächsten Auszubildenden.

Oft gibt es in den Fachabteilungen wichtige Themen, die aber nicht dringend sind. Diese werden dann erst einmal aufgeschoben. Hier sind alle froh, wenn der Auszubildende dies übernehmen kann. Denken Sie auch nach, wo der Auszubildende Sie ganz konkret unterstützen kann. Dies ist natürlich immer vom Einzelfall abhängig, aber oft ist die Unterstützung viel Größer als zuerst gedacht.

Manchmal sind dies dann Recherchetätigkeiten und das Schreiben von Dokumentationen oder Prozessbeschreibungen. Im gewerblich-technischen Bereich können Azubis vielleicht sogar (Ersatz-)Teile reparieren, die Mitarbeiter bisher nicht instand setzen konnten. Sie meinen, das geht nicht? Doch, ich habe nicht nur einmal davon gehört und Sie können sich sicher vorstellen, was für ein tolles Erfolgserlebnis dies für die Auszubildenden ist. Über solche Ergebnisse freut sich dann die gesamte Firma.

Für Techniker im Außendienst mag es manchmal schwierig sein, den Auszubildenden auszubilden. Beim Kunden soll die Reparatur schnell ausgeführt werden. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten: So kann die Autofahrt zum nächsten Kunden für Gespräche und Erläuterungen genutzt werden. Oder der Techniker erklärt dem Auszubildenden vor Ort jeden Arbeitsschritt und stellt die ein oder andere Zwischenfrage. Das dauert auch nicht länger und der Kunde freut sich zudem, wenn er mitbekommt, was getan wird.

Und wenn wirklich einmal der Fall eintreten sollte, dass Sie gerade gar keine Zeit für den Auszubildenden haben, erklären Sie es ihm nett und freundlich und bitten um Verständnis. Dafür nehmen Sie sich dann am nächsten Tag wirklich Zeit für ihn. Manchmal sind Azubis sogar froh, solche Zeiten für das Schreiben von Berichten oder Lernen für Schulaufgaben nutzen zu können. Vielleicht haben Sie für solche Fälle zukünftig aber auch eine kleine „Notfall“-Aufgabe in der Schublade?

Trauen Sie Ihren Auszubildenden etwas zu

Übergeben Sie mit kleineren wie größeren Projekten Verantwortung an die Auszubildenden, lassen diese Präsentationen erstellen oder mit Hilfe der Leittextmethoden Themen selbst erarbeiten. Dies alles verschafft Ihnen Erleichterung.

Bei der Aufgabenübergabe sind dem Auszubildenden alle notwendigen Informationen zu übergeben und es ist klar und deutlich zu erklären, was zu tun ist. So werden weitere Zwischenfragen vermieden. Dabei ist auch der zeitliche Rahmen abzustecken und einzuhaltende Termine müssen kommuniziert werden.

Fordern Sie den Auszubildenden doch auf, selbst eigene Vorschläge zu machen und Ideen einzubringen. Vielleicht hat dieser sogar einen Verbesserungsvorschlag, der Ihnen Zeit einspart? Oft entstehen hier spannende Dinge. Lassen Sie sich überraschen.

Tools zur Aufgabenübergabe und Kontrolle nutzen

Die Aufgabenerledigung des Auszubildenden können Sie mit diesem auch über elektronische Wege per Outlook oder über Apps (z.B. Trello) durchgehen. Das geht schnell, spart Zeit und Sie sind immer auf dem Laufenden. Nutzen Sie diese elektronischen Tools. Das freut die Auszubildenden sicher, zumal es ihr Medium ist.

Mit diesen Tipps für ein gutes Zeitmanagement in der Ausbildung wünsche ich Ihnen weiter viel Erfolg beim Ausbilden.

(Bild: Pixabay)