Der Ausbildungsberuf der Automobilkaufleute, der 1998 eingeführt wurde, erhält aufgrund der dynamischen Entwicklung im Automobilsektor eine Aktualisierung.

Digitalisierung in Pre- und After-Sales

Neue Funktionen und Assistenzsysteme, digitale Schnittstellen, Elektroantriebe – das Entwicklungstempo in der Automobilbranche hat deutlich zugenommen. Die Fahrzeuge werden immer komplexer, für den Verkauf bedeutet das eine stärkere After-Sales-Begleitung der Kunden. Die Digitalisierung beginnt auch schon vor dem Verkauf, z. B. in den Präsentationsräumen. Marketing und Vertrieb müssen sich auf diese Veränderungen einstellen. Deshalb wird die Ausbildung für die Automobilkaufleute jetzt aktualisiert.

Kommunikative Kompetenzen, Datenschutz und Nachhaltigkeit

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat im Auftrag der Bundesregierung die Anpassungen gemeinsam mit Sachverständigen und Sozialpartnern vorgenommen. Mehr Bedeutung erhalten jetzt z. B. die Schnittstellenfunktion des Berufs zwischen Vertrieb und Werkstatt sowie im Bereich Kundendienst und Service die Themen Kundenmobilität und digitale Informationssysteme. Die Themen Kommunikation, rechtliche Rahmenbedingungen, Datenschutz und -sicherheit sowie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein werden mehr in den Mittelpunkt gerückt.

Steigende Azubizahlen

Automobilkaufleute sind überwiegend bei Autohäusern, Fahrzeugimporteuren und Automobilherstellern beschäftigt. Fahrzeugverkauf ist nicht Teil der Ausbildung, wohl aber die vor- und nachbereitenden kaufmännischen Tätigkeiten. Seit der Einführung im Jahr 1998 ist die Zahl der Azubis steigend, in 2016 haben über 5.100 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag in diesem Bereich abgeschlossen. Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte Rahmenlehrplan treten zum 1. August 2017 in Kraft.

Quelle: Automobilkaufleute auf der Überholspur vom 12. April 2017