Bewerberrekord bei der NRW-Polizei
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen kann sich über zu wenige Bewerbungen derzeit nicht beklagen: Für den Ausbildungsstart in diesem Jahr haben sich 11.200 Jugendliche beworben. Seit 2014 steigen die Bewerberzahlen bei der NRW-Polizei stetig, im letzten Jahr waren es 9.373 Bewerber.
Mehr Mannschaftsstärke, weniger Bürokratie
Das große Interesse kommt zur richtigen Zeit, denn die starken Jahrgänge werden in den nächsten Jahren pensioniert, gleichzeitig soll nach Plänen der schwarz-gelben Landesregierung die Mannschaftsstärke bei der Polizei Jahr für Jahr mit ca. 2.300 neuen Polizisten pro Jahr bis 2022 erhöht werden. Um die Polizei von Bürokratie und Verwaltungsaufgaben zu entlasten, sollen zusätzlich jedes Jahr 500 Tarifbeschäftigte als Polizeiverwaltungsassistenz eingesetzt werden.
Verschiedene Ansätze beim Recruiting
Die große Nachfrage erklärt sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) aus einer Mischung verschiedener Anreize: länderübergreifende Werbung, Jobgarantie und gute Bezahlung. Das veranlasse auch Interessenten aus anderen Bundesländern, sich in NRW bei der Polizei zu bewerben. Beim Recruiting setze man auf verschiedene Wege: Internet, soziale Medien (und damit bundesweit), Radio, Fernsehen, Berufsmessen, Plakate, aber auch persönliche Kontakte und überraschend oft auch per Telefon.
Hohe Durchfallerquoten müssen kompensiert werden
Die GdP sieht in den hohen Durchfallerquoten allerdings noch ein Risiko für die ambitionierten Pläne der Neueinstellungen: mehr als jeder Zehnte scheitert in der Ausbildung, viele davon bereits im ersten Jahr. Deshalb müsse die Menge der Durchgefallenen im Folgejahrgang ergänzt werden, um die Zahl von 2.300 neuen Polizisten zu erhalten. Die Ausgaben für diese ergänzten Kandidaten seien im Haushalt bereits eingeplant.
Aktuell bereiten sich 6.100 Kommissaranwärter in drei Einstellungsjahrgängen auf die Prüfung vor. Rund 37 Prozent davon sind Frauen, etwa 11 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Diese werden für den Polizeidienst vor Ort aufgrund der Sprachkenntnisse und das Wissen über kulturelle Hintergründe immer wichtiger.
Quelle: www.ksta.de vom 04.04.18.