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Feedback – welche Gesprächsarten gibt es?

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Feedbackgespräche reduzieren die Quote der Ausbildungsabbrüche – so die Erfahrung im BANG-Netzwerk. Dort werden verschiedene Gesprächsarten zwischen Ausbildern und Azubis genutzt, um Probleme, Missverständnisse oder falsche Erwartungen auf beiden Seiten zu erkennen und zu bearbeiten.

Weniger Ausbildungsabbrüche durch Gespräche

Das Netzwerk BANG (Berufliches Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich e.V.) vereint die beiden klassischen dualen Ausbildungssäulen Unternehmen und Berufsschule mit einer dritten, dem Trainingszentrum (siehe auch “Berufe-Erlebniswelt”). Die Quote der abgebrochenen Ausbildungsverträge liegt bei unter vier Prozent, dazu tragen verschiedene Gesprächsarten zwischen Ausbildern und Azubis bei. Und das, obwohl die früher gemachten Erfahrungen z. B. aus Lehrergesprächen, von den Jugendlichen meist eher negativ bewertet werden.

Kurzfristiges Mittel: die Rückmeldung

Deshalb geht es im Netzwerk darum, den Azubis zu vermitteln, dass die verschiedenen Gesprächsformen dazu dienen, konstruktiv Hilfe zu vermitteln und eigene Themen zur Sprache zu bringen. Ein mögliches Format ist die Rückmeldung – hier wird kurzfristig ein Verhalten reflektiert oder ein Lerneffekt besprochen. In der Praxis erfolgt das z. B. nach der Erledigung von Teilaufgaben, meist von handwerklichen Elementen. Der Ausbilder gibt zur Qualität der Arbeit, aber auch zur Einhaltung von Werkstattregeln oder Maschinenbedienung seine Einschätzung ab.

Feedbackgespräch

Deutlich weniger spontan ist das Feedbackgespräch – denn hier geht es um eine Beurteilung zu längerfristigen Themen wie Einstellung, Leistung oder Verhalten. Für das Feedbackgespräch wird vorab ein Termin vereinbart. Die Dokumentation erfolgt über einen Feedbackbogen, der auch den Azubis im Voraus bekannt ist. Sie wissen, um welche Bereiche es geht und das offen darüber gesprochen werden kann.

Beurteilungsgespräch

Immer im ersten Lehrjahr, kurz vor Ende der Probezeit finden Beurteilungsgespräche statt. Im weiteren Ausbildungsverlauf werden diese Termine dann flexibel abgestimmt. Die Ausbilder aus dem Betrieb, aus der Lehrwerkstatt und der Azubi selbst sprechen über die Arbeit und die Entwicklung während der Probezeit, handwerkliche Fortschritte sowie Sozial- und Teamverhalten. Falls notwendig, werden Maßnahmen zur Förderung vereinbart. Die Ergebnisse werden in einem standardisierten Beurteilungsbogen festgehalten.

Die Vorbereitung und Durchführung dieser Gesprächsformate bedeuten zunächst ein Mehr an Arbeit und Zeitaufwand. Das lohnt sich aber, wenn dadurch Schwierigkeiten im Ausbildungsverlauf rechtzeitig erkannt und beseitigt werden. Zudem ermöglicht es sowohl Azubis als auch Ausbildern, Themen innerhalb eines vertraulichen Rahmens zu besprechen, die sonst im Arbeitsalltag untergehen würden.

Quelle: N. Glawe-Miersch, Am Ball bleiben, in: Bildungspraxis, Heft 4/2018, S. 10ff.

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