GroKo plant Mindestlohn für Azubis
Die Bildungsarbeitsgruppe der GroKo setzt sich für eine deutliche Unterstützung der dualen Ausbildung ein. Dazu gehört u. a. ein Mindestlohn für Azubis, der im Berufsbildungsgesetz verankert werden und bis Anfang 2020 in Kraft treten soll. Eine Höhe des Mindestlohns wurde noch nicht genannt.
Passungsprobleme und geringe Löhne
Ausgangslage sind Tausende von unbesetzten Ausbildungsstellen und ein immer deutlicher werdendes Passungsproblem: Interessierte Bewerber und Betriebe liegen oft zu weit auseinander, nur wenige Berufe sind überhaupt im Fokus der Schulabgänger. Gerade in Ausbildungsberufen mit eher geringen Löhnen sind die Bewerber Mangelware, wie z. B. in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk und im Einzelhandel. Hier soll der Mindestlohn Abhilfe schaffen, das ist aber nur ein Teil des Maßnahmenbündels.
Frühzeitig Alternativen zum Studium zeigen
Bereits an den Schulen soll bei der Berufsorientierung stärker informiert werden, insbesondere an den Gymnasien. Um zu verhindern, dass ein Drittel das Studium wieder abbricht, will man Vorteile und Aufstiegschancen der dualen Ausbildung vorzeitig bekannt machen. Die Leistungen für schwache, aber auch für leistungsstarke Azubis sollen ausgebaut werden. Vor allem die kleinen Unternehmen, die z. B. von den “ausbildungsbegleitenden Hilfen” der Bundesagentur für Arbeit kaum etwas wissen, sollen stärker davon profitieren.
Neben “Meister-Bafög” auch ein “Aufstiegs-BaföG”
Zum Maßnahmenpaket gehört außerdem noch der Ausbau für eine Ausbildung in Teilzeit und eine “Ausstattungsoffensive für Berufsschulen”, um die Digitalisierung voranzutreiben. Auch das duale Studium und die “höhere Berufsbildung” soll als Alternative zum Studium mehr bekannt gemacht werden. Für zusätzliche Attraktivität könnten dann z. B. Stipendien und ein “Aufstiegs-BaföG” oder auch eine vollständige Gebührenfreiheit für angehende Techniker, Meister und Fachwirte eingerichtet werden.
Quelle: www.handelsblatt.com vom 02.02.2018.