Initiative vermittelt Nachwuchs für MINT-Ausbildungsberufe
Fachkräfte, insbesondere in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), sind Mangelware. Die Initiative “Joblinge AG Frankfurt” will das ändern und vermittelt im Rahmen eines anderthalbjährigen Projekts Jugendliche mit wenig Perspektive in MINT-Ausbildungsberufe.
Das Projekt “Joblinge goes MINT” startete im Herbst 2015 und hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum März 2017 mindestens ein Drittel der teilnehmenden jungen Menschen in eine 2-jährige Ausbildung im technischen oder handwerklichen Bereich zu vermitteln. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat die Joblinge gAG Frankfurt Rhein-Main sowie die “New Skills at Work” (NSAW) der JP Morgan Chase Foundation übernommen. In insgesamt sechs Monaten testet man zum Start zwei Wochen die Motivation der Teilnehmer durch gemeinnützige Arbeit. Anschließend werden in Einzelarbeiten die individuellen Stärken identifiziert und dazu passend ein Berufsfeld definiert. Dort absolviert der- oder diejenige anschließend ein Praktikum. Die Jugendlichen lernen dabei bisher unbekannte Berufe wie Kältetechniker oder Maschinen- und Anlagenführer kennen. Die Praxiserfahrungen verändern oft das bislang schlechte Image dieser Berufsfelder. Funktioniert das für beide Seiten gut, steht der Ausbildung nichts mehr im Weg.
Teilnehmende Unternehmen jeder Größe sollten für das Projekt ihre Eintrittsbarrieren senken und den Joblingen gegenüber aufgeschlossen und ohne Vorurteile sein. Obwohl MINT-Fachkräfte häufig überdurchschnittlich bezahlt werden, fehlt es an Nachwuchs. Der Bedarf, gerade bei den nicht-akademischen Berufen, wird aber weiterhin steigen, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Neu ist vor allem die Zielgruppe des Projekts: Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen mit schlechten Schulabschlüssen, die auf dem regulären Arbeitsmarkt wenig Chancen haben. Bisher gab es im MINT-Bereich nur Förderinitivativen für Frauen, Kinder und Akademiker.
Quelle: Wenn Einsteiger zu Aufsteigern werden, Nadja Al-Khalaf, FAZ v. 6.5.2016