Konkurrenz soll Ablöse für den Azubi zahlen
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer fordert die Zahlung einer Ablösesumme, wenn die Konkurrenz einen Azubi abwerben will. Damit soll verhindert werden, dass ausbildende Betriebe auf den Ausbildungskosten sitzen bleiben.
Wechsel nach der Ausbildung nur gegen Ablöse
Zwei von drei Auszubildenden, die im Handwerk lernen, würden während ihres Arbeitslebens in andere Wirtschaftsbereiche wechseln. Wollseifer schlägt vor, dass Fachkräfte die ersten Jahre nach der Ausbildung nur dann zu einem anderen Betrieb wechseln können, wenn der neue Arbeitgeber einen Anteil an den Ausbildungskosten übernimmt.
Kosten-Nutzen-Rechnung für einen Azubi
Die Kosten für einen Azubi sind zwar je nach Branche verschieden, für die Ausbildungsbetriebe ist es jedoch immer eine Investition: Laut der letzten Kosten-Nutzen-Rechnung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) gibt ein Betrieb pro Jahr und Azubi ca. 18.000 Euro aus. Zwar erwirtschaftet der Azubi auch etwa 12.500 Euro, dennoch bleiben bei drei Jahren Ausbildungszeit etwa 15.000 Euro Investition für das Unternehmen.
Azubi-Mindestlohn führt zu Mehrkosten der Ausbildung
Mit der geplanten Einführung eines Azubi-Mindestlohns werden sich die Ausbildungskosten für einige Betriebe noch erhöhen. Insbesondere das Handwerk, das 28 Prozent aller Fachkräfte ausbildet, wird zum Teil von Mehrkosten betroffen sein. Ende 2017 erhielten laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) knapp 65.000 Azubis eine Vergütung von unter 400 Euro pro Monat. Noch einmal 50.000 verdienten weniger als 500 Euro. Insgesamt über sieben Prozent aller Azubis würden mit dem Mindestlohn also mehr Gehalt bekommen.
Quelle: www.spiegel.de vom 03.06.2019.