Der erste Eindruck – wichtig auch für Ausbilder
Stellen Sie sich vor, Sie begegnen einem Menschen das erste Mal. Was glauben Sie, wie lange dauert es, bis Sie sich ein Bild von dieser Person gemacht haben? Eine Minute? Zehn Sekunden? Drei Sekunden?
Neue Studien sprechen von 250 Millisekunden. Wahnsinnig schnell, oder?
Was beeinflusst den ersten Eindruck?
Dabei werden wir in besonders starkem Maß beeinflusst durch die nonverbale Kommunikation – also eher Äußerliches wie die Körpersprache (Mimik und Gestik) oder die Kleidung. Ein Urinstinkt führt dazu, dass wir dann ganz unbewusst eine Person als sympathisch oder unsympathisch einschätzen. Dies können wir nicht bewusst steuern. Früher mussten wir entscheiden, ob wir schnell die Flucht ergreifen müssen oder da bleiben können. In dieser ersten Situation des Kennenlernens vergleichen wir übrigens mit Personen, die wir kennen und die einem ähnlichen Auftreten entsprechen.
Welchen ersten Eindruck machen Sie auf Ihren Auszubildenden?
So wie Sie sich als Ausbildungsbeauftragter oder Ausbilder damit ein erstes Bild von Ihrem neuen Auszubildenden machen, so geschieht dies ebenfalls beim Auszubildenden, der einen ersten Eindruck über Sie erhält. Begrüßen Sie den Auszubildenden freundlich und gehen ihm entgegen? Oder sagen Sie zu Ihrem Kollegen „Ach, schon wieder ein Azubi, auf den habe ich heute gar keine Lust.“? Und selbst wenn Sie den letzten Satz nur denken, Ihr Auszubildender wird es spüren und / oder an Ihrer Mimik erkennen. Das wäre sicher keine gute Grundlage für die nächsten Praxiswochen.
Der misslungene Start – Ursache für manche Konflikte zwischen Ausbilder und Auszubildenden
Viele Probleme oder Missstimmungen zwischen Auszubildenden und den Ausbildungsbeauftragten haben ihre Ursache schon in diesem ersten Zusammentreffen. Leider ist uns das oft gar nicht bewusst. Ich komme allerdings immer mehr zu der Überzeugung, dass der Grund für viele Konflikte, die sich manchmal erst nach Wochen zeigen, an diesem ersten Kennen lernen liegt. Ein misslungener erster Eindruck, unterschiedliche und unausgesprochene Erwartungen, es gibt viel, was hier schief laufen kann.
Denken Sie daran. Sie machen es sich und dem Auszubildenden mit einer freundlichen Begrüßung, einem herzlichen und ehrlichen Willkommen und einen ausführlichen Einführungsgespräch leichter.
(Bild: Pixabay)