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Einblick in die Ausbildungsarbeit: Interview mit Caroline Klehr

Im Interview gibt Caroline Klehr, verantwortlich für junge Talente, Einblicke in die Ausbildungsarbeit und Azubi-Projekte bei Unite.

©Eric Kemnitz

Was unterscheidet die Ausbildung in Ihrem Unternehmen von anderen? Womit überzeugen Sie Bewerber:innen?

Junge Menschen auszubilden, ist für uns ein Herzensthema. Deshalb gibt es kein „Kaffee kochen und kopieren“. Wir involvieren sie im Tagesgeschäft – von Anfang an sind sie Teil ihres jeweiligen Teams und erhalten eine enge Betreuung. Außerdem übernehmen sie mit anderen Azubis Verantwortung in gemeinsamen Projekten wie Spenden-Aktionen oder Tombolas. Diese wertschöpfende und sinnstiftende Arbeit kommt bei unseren Azubis gut an.

Wichtig sind uns auch gemeinsame Feste und Veranstaltungen. Die Kultur bei uns im Unternehmen wird als sehr positiv wahrgenommen. Das trägt auch zur Motivation bei.

Worauf setzen Sie beim Azubi-Marketing und -Recruiting?

Jungen Menschen fällt es manchmal schwer, den richtigen Ausbildungsberuf aus der Vielzahl des Angebots für sich zu finden. Daher versuchen wir, sie dabei bestmöglich zu unterstützen: Durch verschiedene Veranstaltungsformate in Schulen oder auch bei uns im Unternehmen wie zum Beispiel Girls‘- und Boys‘Day, die Leipziger Nacht der Ausbildung sowie Praktika vermitteln wir ein besseres Verständnis für den Beruf und die Tätigkeiten. Dabei setzen wir vor allem auch auf die Unterstützung unserer derzeitigen und ehemaligen Azubis, die von ihrem Alltag berichten. Unsere Azubis gewähren auch auf Instagram Einblicke in das Leben von „Unitees“ und erstellen dafür eigenständig Inhalte.

Hat sich ein junger Mensch für uns entschieden, liegt oft fast ein ganzes Jahr zwischen Vertragsabschluss und Ausbildungsstart. Deshalb bekommen die Azubis von uns regelmäßig Nachrichten z. B. den internen Newsletter, werden zum Geburtstag angerufen oder auch mal zum Mittagessen im zukünftigen Team eingeladen.

Fragen Bewerber:innen aktiv nach, wie nachhaltig Ihr Unternehmen ist oder mit welchen Maßnahmen Sie sich für die Umwelt/Naturschutz o.Ä. engagieren?

Ja, Nachhaltigkeit ist für Bewerbende ein wichtiges Thema – genau wie für uns. Sie ist ein fester Bestandteil unserer Kultur und Werte. Dabei verstehen wir unter Nachhaltigkeit nicht nur Umweltschutz, sondern berücksichtigen auch soziale Aspekte und Unternehmensführung. Jeder Azubi erhält zu Ausbildungsbeginn das Deutschland-Job-Ticket von uns und kann so nachhaltig mobil sein.

Wichtig ist für uns, dass das Thema nicht mit dem erhobenen Zeigefinger angegangen wird, sondern gemeinsam und teils spielerisch. Bei uns gibt es Challenges zum Thema, eigene Azubi-Projekte oder auch gemeinsame Aktivitäten aller Mitarbeitenden, so z. B. unser veganes Buffet zum Weltvegantag. 


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©NWB Verlag

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Was zeichnet für Sie gute Azubis aus? Was ist Ihnen am wichtigsten?

Für uns ist die intrinsische Motivation entscheidend, die Freude an der Ausbildung und am Lernen. Deshalb ist es nicht das beste Abschlusszeugnis, das für uns zählt. Wir schauen uns eher das Lern- und Sozialverhalten der Bewerbenden an. Wichtig sind uns auch ein Interesse an digitalen Prozessen und Arbeitsweisen sowie Kommunikationsfähigkeit. Uns geht es darum, Fragen zu stellen und erworbenes Wissen anwenden zu können. Wir wollen Problemlöser – schon in der Ausbildung. Sie sollen lernen, Prozesse zu hinterfragen und Mut zu haben, Anliegen anzusprechen. Dafür bieten wir den Raum und die Kultur.

 Womit haben Azubis Sie in der Vergangenheit beeindruckt?

Ich finde es klasse, dass unsere Azubis viele Dinge aus Eigeninitiative machen. Zum Beispiel haben sie ihren eigenen Instagram-Kanal und die Teilnahme an der Diversity-Challenge initiiert. Auch bei unserem jährlichen Sommerfest haben unsere Azubis gezeigt, was ihnen steckt, und eine Tombola organisiert. Die Preisverleihung fand auf einer Bühne statt und mehrere Azubis haben dort vor über 500 Menschen gesprochen, teilweise auf Englisch. Das fand ich großartig.

Dürfen Ihre Auszubildenden auch mobil arbeiten (Homeoffice)? Falls ja, was läuft anders als vor Ort?

Ja, wir haben in der Pandemie-Zeit begonnen, mobiles Arbeiten einzuführen und es hat sich bewährt. Dennoch findet der Großteil der Ausbildung im Büro statt, denn wir haben festgestellt, dass der Kontakt zum Unternehmen, zur Kultur und zu den Kolleg:innen am besten vor Ort im Büro funktioniert. Dann fällt es auch leichter, Fragen zu stellen. Allerdings setzen wir auch auf mobiles Arbeiten, denn dort können Kompetenzen erworben und geschult werden, die in einer modernen Arbeitswelt essenziell sind.

Zusammenarbeit, Austausch und Feedback – wie läuft das bei Ihnen?

Eine gute Ausbildung kann nur durch die Zusammenarbeit und den Austausch aller gelingen. Dabei ist es egal, ob die Zusammenarbeit in Präsenz oder remote stattfindet. Ein regelmäßiger Austausch wie das monatliche Azubi-Treffen, Rotationen innerhalb des Unternehmens, Teambuilding-Maßnahmen und Feedback-Gespräche sind bei uns wichtige Bestandteile. Wir legen auch großen Wert darauf, dass sich Ausbilder:innen und Azubis gegenseitig einschätzen und regelmäßig Feedback geben, um die Ausbildung kontinuierlich zu verbessern.

©Unite

Was macht Sie besonders stolz in Ihrer Rolle als Ausbilderin?

Als Ausbildungsbeauftragte freue ich mich sehr, dass unsere Ausbilder:innen sich tagtäglich mit viel Herzblut und Engagement für unsere Azubis einsetzen. Und natürlich bin ich stolz auf unsere Azubis, die trotz der großen Herausforderungen in der Pandemie-Zeit ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Dass wir uns für die Ausbildung junger Menschen einsetzen, sehen auch andere so: Bereits zum zweiten Mal in Folge dürfen wir uns 2024 über die Auszeichnung zum TOP-Ausbildungsbetrieb der IHK freuen.

 

Vielen Dank für dieses Interview! 😊

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