Holen Sie Ihren Azubi in 6 Schritten aus dem Motivationstief
Drei Jahre Ausbildung können für den Azubi lang sein – besonders dann, wenn er gerade in einem Motivationstief festhängt. Das kann passieren und muss nicht immer etwas mit schlechtem Betriebsklima, mangelnder Ausbildungsqualität oder Ähnlichem zu tun haben.
Auszubildende stehen gerade erst am Anfang ihres Berufslebens, dabei sind sie meist noch Jugendliche. Insbesondere in dieser Zeit des Heranwachsens kann es auch einfach mal schlechte Phasen geben, die der jugendliche Auszubildende durchlebt.
Stellen Sie sicher, dass die Gründe nicht in Ihrem Betrieb liegen
Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Auszubildenden und versuchen Sie gemeinsam zu ergründen, warum seine Motivation so erheblich nachgelassen hat. Wenn Sie sicher sind, dass es sich nicht um mangelnde Ausbildungsqualität, ein schlechtes Betriebsklima, Mobbing oder auch Über- bzw. Unterforderung handelt, suchen Sie noch einmal das Gespräch mit Ihrem Auszubildenden.
Helfen Sie ihm mit Tipps, wie Sie gemeinsam die Situation bewältigen können:
Holen Sie Ihren Azubi Schritt für Schritt aus dem Motivationstief
- Ruhe bewahren!
Ein gemeinsames Gespräch zwischen Azubi und Ausbilder findet gerade statt, das bedeutet, an einer Lösung wird gearbeitet. Lassen Sie den Azubi nicht allein, sondern signalisieren Sie, dass eine solche Phase innerhalb von drei Ausbildungsjahren durchaus vorkommen kann. Es gibt starke Wochen und Monate, in denen alles von allein zu laufen scheint, aber auch Zeiten, in denen gar nichts funktionieren will. Wichtig ist, dass Ihr Azubi wieder optimistischer in seiner Tätigkeit wird. - Ermuntern Sie Ihren Auszubildenden, sich zu überlegen,
– welche Aufgabe oder Situation ihn womöglich gerade innerlich blockiert,
– welche Gedanken ihn von der Arbeit ablenken,
– ob er sich generell mit den Aufgaben über- oder unterfordert fühlt,
– und welche Aufgaben zum jetzigen Zeitpunkt wirklich wichtig sind. - Sprechen Sie gemeinsam über die Antworten zu den obigen Fragen. Unterscheiden Sie dann zusammen wichtige von unwichtigen, dringende von nicht dringenden Aufgaben. Erörtern Sie, warum Ihrem Auszubildenden die jeweiligen Aufgaben übertragen wurden und stellen Sie unwichtige, nicht dringende Aufgaben zurück, um ihm mehr Konzentration zur Bearbeitung einer wichtigen, dringenden Aufgabe zu ermöglichen.
- Fragen Sie Ihren Auszubildenden danach, was ihn persönlich motiviert. Geben Sie ihm ein Beispiel aus Ihrer Ausbildungszeit, wie z. B. dass er für eigenständigeres Arbeiten Ihre Anerkennung erhält sowie die Anerkennung anderer Kollegen und Vorgesetzter. Mit einer eigenständigeren Arbeitsweise geht auch eine freiere Zeiteinteilung einher.
- Holen Sie andere mit ins Boot! Natürlich sind die anderen Auszubildenden nicht unbedingt für die Motivation des gerade im Tief festhängenden Azubis verantwortlich. Dennoch kann ein Austausch sinnvoll sein, denn sie können gute Vorschläge machen, wie Ihr Azubi seine Aufgaben wieder mit mehr Freude angehen kann.
- Belohnen Sie Ihren Auszubildenden oder fordern Sie ihn auf, sich selbst zu belohnen. Ausbildungsvergütung und der nahende Feierabend stehen dabei in einer solchen Situation zwar eher im Hintergrund, dennoch können Sie gemeinsam mit Ihrem Auszubildenden einen Kompromiss vereinbaren und ihm in der Planung entgegenkommen. Bearbeitet er z. B. in der nächsten Woche die dringenden und wichtigen Aufgaben konsequent ab, kann er in der darauffolgenden Woche einen Tag frei nehmen. Das könnte er natürlich auch so, oftmals wird jedoch in solchen Situationen gar nicht an “einfache Mittel” gedacht.