Azubis für 3D-Druck qualifizieren
Zusatzqualifikationen für Azubis werden immer beliebter – aber nicht alle können direkt im Unternehmen angeboten und durchgeführt werden. Eine Zusatzausbildung für additive Fertigungsverfahren, zu denen der 3D-Druck gehört, bietet z. B. die Berlin Tech Acadamy speziell für Azubis an.
Hohe Dynamik erfordert Modernisierung der Ausbildungsordnungen
Zu den (immer noch) beliebtesten Ausbildungsberufen mit immerhin 78.000 neuen Ausbildungsverträgen gehörten in 2018 immer noch der Fachinformatiker und der Mechatroniker. Auch bei der Vergütung liegen die beiden Berufsbilder relativ weit vorn: Im Schnitt verdienen Azubis hier 1.100 Euro. Durch die hohe Dynamik bei den technischen Entwicklungen wurden beide Ausbildungsordnungen im letzten Jahr teil-modernisiert. Dazu gehört z. B., den Auszubildenden Zusatzqualifikationen im Bereich der Prozessintegration, IT-Sicherheit oder in additiven Fertigungsverfahren anzubieten.
Unternehmen sind für künftige Anforderungen vorbereitet
Interessant ist das für Unternehmen, die selbst kein Know-how oder Fertigungsmöglichkeiten für 3D-Druck haben, ihre Auszubildenden aber in diesem Bereich qualifizieren möchten. Der Zeit- und Kostenaufwand für die Zusatzausbildung rechnet sich dann, wenn die künftigen Fachkräfte für Anforderungen dieser Art schon vorbereitet sind und als Multiplikatoren dienen können. Mit 3D-Druck lassen sich u. a. kleinere Mengen Ersatzteile fertigen, um Lagerkosten und Wartezeit zu sparen. Durch die Individualisierung in der Fertigung profitiert man auch in der Medizintechnik von diesem Verfahren.
Zusatzqualifikation “Additive Fertigung”
Die Berlin Tech Academy ist einer der Anbieter, bei dem Azubis die Zusatzqualifikation “Additive Fertigung” erwerben können. Im Mai dieses Jahres startete der Kurs zum ersten Mal – in acht Wochen mit 20 Theorie- und 50 Praxisstunden werden die Auszubildenden auf die Prüfung vorbereitet. Diese findet in Kooperation mit der IHK Berlin im Rahmen eines dokumentierten Projekts und eines Fachgesprächs statt. Als Projektaufgabe dient z. B. die Herstellung eines Ersatzteils für eine Pumpe oder ein Demonstrationsobjekt für Messen. Zusätzlich können die Azubis den Stoff mit E-Learning-Angeboten vertiefen.
Quelle: V. Hochhausen: Ersatzteile selbst gedruckt, in: Bildungspraxis, Heft 02/2019, S. 14-15.