Mit 15 Prozent Fehlern lernt man am effektivsten
Das man aus Fehlern lernen kann, ist bekannt – doch welche Fehlerquote ist am effektivsten für den Lernerfolg? Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass man bei 15 Prozent Fehlern am schnellsten zum Lernerfolg kommt.
Wie kann man den besten Lernerfolg erzielen?
Nicht nur in der kindlichen Entwicklung, sondern auch in Schule, Ausbildung und Beruf spielt das Lernen eine entscheidende Rolle – vor allem das aus Fehlern. Deshalb wollten Wissenschaftler der University of Arizona herausfinden, wie groß die Fehlerquote sein muss, um größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen.
Algorithmen als “Versuchslerner”
Sie gaben lernfähigen Algorithmen klassische Lernaufgaben, z. B. Abbildungen von Zahlen in “gerade” und “ungerade” einteilen oder den Größenklassen “größer oder kleiner als 5” zuordnen. Die Algorithmen waren als Modelle menschlichen und tierischen Lernens so programmiert, dass sie interne Verknüpfungen nur dann ändern, wenn sie einen Fehler gemacht haben.
Effektiv: 15 Prozent Fehler, 85 Prozent Erfolg
Die Vermutung, dass der beste Lernerfolg sich nur dann einstellt, wenn eine maximale Fehlerquote erreicht wird, stellte sich als falsch heraus. Am schnellsten lernten die Systeme immer dann, wenn sie etwa 15 Prozent Fehler machten und die Erfolgsrate bei 85 Prozent lag. Doch ist das Ergebnis so einfach auf Menschen übertragbar?
Aufgaben sollten weder zu schwer noch zu leicht sein
Die Wissenschaftler sehen Hinweise dafür, dass die 15-Prozent-Regel auch für den Menschen gilt. Die Psychologie und die Kognitionsforschung zeige, dass diese Regel gut zum Ergebnis vieler Experimente passt, bei denen die Teilnehmer immer dann maximal motiviert sind, wenn die Aufgaben weder zu schwer noch zu leicht sind.
Allerdings kann sich der Wert bei komplizierteren Lernaufgaben verschieben – ergänzende Experimente zeigten, dass die Teilnehmer hier bei nur 75 bis 82 Prozent am optimalsten lernten. Die Forschung soll hier entsprechend fortgeführt werden.
Quelle: scinexx.de vom 06.11.2019.