Studie: Einkünfte von Ausbildung und Studium im Vergleich
Ein Studium bringt oft mehr Einkommen als eine Ausbildung – aber erst zum Ende des Berufslebens. Das ist eins der Ergebnisse einer Studie, die von der Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammer (BWIHK) vorgelegt wurde.
Akademiker “überholen” erst mit 60
Bis zum 64. Lebensjahr verdienen Akademiker im Schnitt über 1,4 Millionen Euro, also etwa 400.000 Euro mehr als Berufstätige mit Ausbildung. Bis zum 35. Lebensjahr bringt eine Ausbildung allerdings mehr Geld als ein Studium. Ein Meister oder Techniker nach der Ausbildung beeinflusst das Gehalt stark, denn damit bringen es die Betroffenen auf ein ähnliches Einkommen wie Akademiker, bis zum 60. Lebensjahr liegen sie sogar darüber.
Ausbildung und Studium bringt früher Geld
Wer erst eine Ausbildung macht und anschließend studiert, hat ein ähnlich hohes Einkommen wie Menschen, die direkt nach der Schule in ein Studium eingestiegen sind. Unterschied: Ihnen steht bereits in jungen Jahren Geld zur Verfügung, bis zum Alter von 50 Jahren sogar mehr als denen mit Studienabschluss, aber ohne Ausbildung.
Wer sein Studium abbricht und eine Ausbildung macht, verdient insgesamt fast genauso viel wie Studienabbrecher, die danach direkt in einen Job wechseln. Ganz ohne Abschluss liegt das Lebens-Einkommen bei ca. 800.000 Euro, also etwa 200.000 Euro weniger als bei Menschen mit einer Ausbildung.
Geld wird nicht erst zum Ende des Arbeitslebens gebraucht
Die Studie wurde vom Institut für Angewandte Wissenschaft (IAW) in Tübingen durchgeführt. Dazu analysierten die Forscher den Bildungsweg und die Einkünfte von über 12.000 Personen. BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke betont, dass die Ergebnisse eine wichtige Rolle für die Bildungsentscheidung nach der Schule spielen – Geld brauche man nicht erst am Ende seines Arbeitslebens, sondern schon deutlich früher, z. B. für eine Familiengründung oder einen Immobilienerwerb.
Quelle: handwerk.com vom 24.02.2020