DIHK-Umfrage: Das sind die 7 Trends auf dem Ausbildungsmarkt
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft sich weiterhin: Geeignete Bewerber werden immer seltener, infolgedessen bleiben immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt. Doch die Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen, um dem Mangel zu begegnen. Die aktuellen Umfrageergebnisse der DIHK weisen 7 Trends aus:
Trend 1: Offene Ausbildungsplätze zu besetzen, bleibt weiterhin die größte Herausforderung für die Unternehmen.
31 Prozent der Unternehmen konnten nicht alle Ausbildungsplätze besetzen, im letzten Jahr waren es 32 Prozent. Der leichte Rückgang ist auf das geringere Angebot zurückzuführen, da einige Unternehmen, die in den letzten Jahren nicht genügend Azubis gefunden haben, in diesem Jahr keine Plätze mehr anbieten. Zum Vergleich: Vor 10 Jahren konnten nur rund 12 Prozent aller Ausbildungsplätze nicht besetzt werden.
Trend 2: Immer mehr Unternehmen bekommen keine Bewerbungen mehr.
Jedes 4. Unternehmen hat dieses Jahr keine Bewerbungen von Ausbildungswilligen erhalten. 71 Prozent bekommen zwar noch Bewerbungen, darunter befinden sich jedoch kaum geeignete Kandidaten.
Trend 3: Jobperspektive für ausgelernte Fachkräfte verbessert sich weiter.
Die Übernahmeabsichten der Unternehmen steigen, Fachkräfte werden ein zusehends knappes Gut auf dem Arbeitsmarkt. 68 Prozent wollen alle Azubis übernehmen, dabei steht das Hotel- und Gastronomiegewerbe an der Spitze: Hier sollen nach Möglichkeit bei 54 Prozent der Betriebe alle Azubis übernommen werden (Vorjahr: 47 Prozent).
Trend 4: Leistungsschwächere Jugendlich bekommen mehr Chancen.
Drei Viertel der Betriebe stellen in diesem Jahr auch weniger “starke” Bewerber ein, im letzten Jahr waren es nur zwei Drittel. Zur Unterstützung nehmen die Unternehmen entsprechende Einstiegsqualifikationen, interne Betriebsnachhilfe und begleitende Angebote der Arbeitsagenturen in Anspruch.
Trend 5: Ohne Deutsch und Mathe geht es nicht.
40 Prozent der Unternehmen haben schon eigene Nachhilfe im Angebot und bauen das Angebot weiter aus, oft in Kooperation mit den Schulen. Insbesondere Betriebe aus der Industrie, IT und Gastgewerbe wollen hier aktiver werden, um die Ausbildung in den Schlüsselqualifikationen Deutsch und Mathe zu verbessern.
Trend 6: Ausbildungsmarketing gewinnt an Bedeutung.
Der Azubimangel bringt viele Unternehmen dazu, ihre Werbung für ihre Ausbildungslätze zu verstärken. Dabei rücken Zielgruppen wie z. B. junge Mütter und Studienaussteiger immer mehr in den Fokus. Auch besonders gute “Performer” möchte man mit speziellen Angeboten gewinnen: Duale Studiengänge, Auslandsaufenthalte und spezielle Zusatzqualifikationen sollen gute potenzielle Bewerber anlocken.
Trend 7: Sprachkenntnisse und Aufenthaltsstatus bei der Ausbildung von Flüchtlingen wichtig.
Rund 90 Prozent der Betriebe sehen dies als Grundvoraussetzung, um Flüchtlinge erfolgreich durch die Ausbildung begleiten zu können. Die von den IHKs geforderte 3+2-Regelung (3 Jahre Ausbildung, mindestens 2-jährige Anschlussbeschäftigung) bietet den Unternehmen Planungs- und Rechtssicherheit.
Mehr Informationen: DIHK-Umfrageergebnisse hier im Download