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Continental setzt auf Montessori-Pädagogik in der Ausbildung

Continental
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Der Automobilzulieferer Continental wünscht sich Mitarbeiter, die selbstständig denken und somit flexibel auf den technischen Wandel reagieren können. Aus diesem Grund werden für die Ausbildung des Nachwuchses Elemente aus der Reformpädagogik Maria Montessoris angewendet.

Vier Wochen eintönige Arbeit

Vor 40 Jahren feilten die angehenden Feinmechaniker bei Continental vier Wochen lang würfelförmige Klötzchen aus Rundstahl. Die Ergebnisse dieser Arbeit landeten anschließend als Edelschrott im Abfall. Heute legt Wolfgang Scheer, Ausbildungsleiter Deutschland für mehr als 2.000 Azubis und dualen Studenten, Wert auf ein anderes Ausbildungskonzept.

Voneinander lernen, nicht nur von den Älteren

Sie sollen in den realen Geschäftsprozessen ausgebildetet werden und so wenig Zeit wie möglich mit klassischen Übungsstücken verbringen. Wichtiger ist es für die Azubis, Produkte herzustellen, die anschließend im Betrieb zum Einsatz kommen. Das “Alt” nicht immer “Jung” etwas beibringt, sondern die Azubis sich untereinander coachen oder sogar die Älteren von ihnen lernen, zeigt der Einsatz moderner Technik in der Ausbildungswerkstatt im hessischen Babenhausen.

Den Gesamtprozess erkennen

Hier werden Roboter für den Einsatz in der Produktion gebaut und programmiert. 3D-Drucker fertigen Teile für andere Maschinen in Kleinserie an. Diese Arbeiten werden von einer Juniorfirma geregelt, in der sich die Azubis zusätzlich betriebswirtschaftliches Wissen aneignen. So erleben sie den gesamten Geschäftsprozess. Die Azubis im zweiten Lehrjahr haben unterschiedliche Erfahrungen z. B. mit der Anwendung der Technik. Derjenige mit  mehr Wissen schult die anderen Azubis im Umgang mit den Robotern. Am Ende der Übungseinheit können alle sicher die Software bedienen, ohne das der Ausbilder einschreiten musste.

“Jung coacht auch Alt”

Das Wissen über den 3D-Drucker haben sich die Auszubildenden ebenfalls selbstständig angeeignet – keiner der Ausbilder kannte sich mit dem Gerät aus. Nun erklären die Jüngeren nicht nur den anderen Azubis, sondern auch den Älteren die Funktionsweise der Technik , nach dem Prinzip “Jung coacht Alt”. Das gilt übrigens auch beim Umgang mit Tablets und Smartphones, in denen die Azubis einfach mehr wissen als die älteren Fachkräfte. Dieses Prinzip ist Teil der Montessori-Pädagogik, die erst jetzt Einzug in viele Bereiche der dualen Ausbildung hält.

Für die Ausbilder bei Continental ist das eine notwendige Änderung im Umgang mit den Azubis, denn diese hinterfragen Aufgaben stärker als früher. Dafür werden sie auch schneller selbstständig  und können flexibel auf die gestiegene Dynamik im Berufsleben reagieren.

Quelle: www.capital.de vom 20.10.2017.

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