Mehr Berufsorientierung an der Schule mit eigenständigen Unterrichtseinheiten und einem gut strukturierten Lehrplan – das wünschen sich Schüler laut einer Studie des Sinus-Institutes. In Hamburg wird es das ab August 2018 geben: ein Schulfach, das Hilfe und Antworten auf die Frage “Was will ich werden” geben soll.

Schulfach “Berufs- und Studienorientierung”

Das Schulfach “Berufs- und Studienorientierung” wird dann in allen Oberstufen der Hansestadt unterrichtet, um im Dschungel von 18.000 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie mehreren Hundert Ausbildungsberufen Orientierung zu bieten. Das Fach ist Pflicht für alle Schüler auf dem Weg zum Abitur. Über die Organisationsform können die Schulen selbst entscheiden: Die 34 Unterrichtsstunden können entweder mit 2 Stunden pro Woche in einem Semester, auf zwei Semester verteilt oder als Kompakt-Block innerhalb einer Woche stattfinden. Die Leistungen werden benotet und haben auch Einfluss auf die Abiturnote. Als Lehrer sollen z. B. Pädagogen in Frage kommen, die aufgrund der eigenen Berufserfahrungen Einblicke in verschiedene Bereiche haben.

Handbuch begleitend zum Unterricht

Als Handbuch begleitend zum Unterricht wurde der Titel “Berufliche Orientierung wirksam begleiten” von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, der Agentur für Arbeit und der Hamburger Schulbehörde herausgegeben. Auf 360 Seiten mit 50 Unterrichtseinheiten sollen 24.000 Oberstufenschüler dabei unterstützt werden, die richtige Berufswahl zu treffen.

Praktische Übungen gewünscht

Das ist nur ein Anfang, denn auf der Wunschliste der Schüler stehen laut der Sinus-Studie auch mindestens zwei Praktika, Bewerbungstraining mit praktischen Übungen sowie persönliche Beratungsgespräche, um sich einen Überblick über die Bandbreite an beruflichen Möglichkeiten zu verschaffen. Besuche von Praktikern werden dagegen eher kritisch eingeschätzt.

Quelle: Sinus-Institut.de und Hamburger Abendblatt vom 19.06.2018.