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Azubis mit Abitur pendeln häufiger

Pendler

Je höher der Schulabschluss, desto mobiler sind die Auszubildenden – so lautet das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Neben dem Schulabschluss beeinflussen auch die Regionen und die jeweiligen Ausbildungsberufe die Frequenz, mit der Jugendliche zwischen Wohnort und Ausbildungsstätte pendeln.

Insbesondere bei den MINT-Berufen, also die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sind die Azubis überdurchschnittlich mobil. Ausbildungen in diesen Sparten setzen meist auch einen höheren Schulabschluss voraus. Mehr als die Hälfte der Azubis pendeln hier bis in einen Nachbarkreis oder noch weiter, um zum Arbeitsort zu kommen. Auch in den Medien- und Marketingberufen legt fast jeder zweite Auszubildende eine weitere Strecke für den Arbeitsweg zurück.

Je höher der Schulabschluss, desto mobiler

Einen kürzeren Arbeitsweg haben die Azubis in den Bau- und Ausbauberufen bzw. in der Gebäude- und Versorgungstechnik – hier arbeiten über drei Viertel aller Auszubildenden bei einem Unternehmen vor Ort. Insgesamt haben zwei Drittel der Azubis einen Ausbildungsbetrieb in der Nähe gefunden. Jedoch: je höher der Schulabschluss, desto eher wird gependelt. Fast die Hälfte der Azubis mit Abitur pendeln eine weitere Strecke zur Arbeit, auch ein Drittel der Auszubildenden mit mittlerer Reife arbeitet im Nachbarkreis oder weiter. Bei den Jugendlichen mit Hauptschulabschluss oder ohne Schulabschluss ist es etwas mehr als ein Viertel.

Sogwirkung von Großbetrieben und Metropolen

Entscheidend ist auch die Anzahl der Großbetriebe in einer Region – je mehr es davon vor Ort gibt, desto höher ist natürlich auch die Zahl der Ausbildungsplätze. Allerdings werden etwa 70 Prozent aller Azubis in kleinen oder mittelgroßen Unternehmen ausgebildet. Diese hätten aber für die Jugendlichen nur eine begrenzte überregionale Anziehungskraft, so die Forscher des IAB. In den Metropolen wie Hamburg, Düsseldorf oder Stuttgart ist die Versorgung mit Ausbildungsplätzen gut, viele Jugendliche nehmen auch eine weitere Strecke in Kauf, um sich hier ausbilden zu lassen. Auch in den ländlichen Regionen in Ost- und Norddeutschland sind die Azubis eher zu einem weiteren Anfahrtsweg bereit. Die Pendelbewegung von Ost nach West hat bei den Azubis etwas nachgelassen: Etwa vier Prozent Azubis pendeln hier für die Ausbildung, Anfang des Jahrtausends waren es noch mehr als doppelt so viele.

Quelle: www.faz.net vom 16.01.2019

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