Motivierte Praktikanten übernehmen
Kürzlich erzählte mir ein Freund von seiner Tochter. Sie hat ein zweiwöchiges Praktikum in einem Unternehmen absolviert und war schlichtweg begeistert. Ihre Arbeit wurde von sämtlichen Mitarbeitern gelobt, ebenso wie das Hintergrundwissen, über das sie bereits verfügte. Ihre hervorragende Arbeitsleistung, die weit über die einer Praktikantin hinausging, spiegelte sich auch in ihrem Praktikumszeugnis wider. Alles in allem also eigentlich gute Voraussetzungen für eine Einstellung als Auszubildende. Aber…
Das Unternehmen entschied sich gegen sie
Doch anders als erwartet kam es nicht zu einem Ausbildungsvertrag mit diesem Betrieb. Obgleich viele wichtige Faktoren stimmten, sich Mitarbeiter für die Praktikantin einsetzten und auch der Ausbildungsplatz als solcher verfügbar gewesen wäre, musste sich die Bewerberin letztlich einen anderen Betrieb für ihre Ausbildung suchen.
Mit ihrer Arbeitsmotivation, dem sehr guten Praktikumszeugnis, ihrer Persönlichkeit und ihrem besonderen Hintergrundwissen, welches andere angehenden Auszubildenden zu diesem Zeitpunkt noch nicht haben, punktete sie jedoch schnell.
Ein anderes Unternehmen der gleichen Branche erkannte die Chance und stellte sie sofort ein. Im August beginnt sie dort ihre Ausbildung.
Die Motivation aus dem Praktikum nutzen
Wenn Sie eine solche Situation in Ihrem Betrieb haben, setzen Sie möglichst alle Hebel in Bewegung, um motivierte Praktikanten auch in Zukunft an Ihr Unternehmen zu binden.
Für Sie bzw. den Ausbildungsbetrieb ergeben sich hierdurch nämlich einige Vorteile:
- Sie konnten sich bereits einen ersten Eindruck von der Arbeitsweise Ihres künftigen Azubis machen, der im Idealfall über einen Tag Probearbeiten oder ein Vorstellungsgespräch hinausgeht.
- Sie erfahren frühzeitig, ob ihr späterer Auszubildender bereits über Hintergrundwissen verfügt oder können ihm bereits erste Einblicke gewähren.
- Sie ersparen sich Zeit und Kosten für Stellenausschreibungen, Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräche
- Sie erhalten einen motivierten Auszubildenden, der höchstwahrscheinlich überall stolz berichten wird, wie gut sein Praktikum lief und dass er daraufhin seinen Ausbildungsplatz erhalten hat. Gute, kostenlose Werbung für Ihren Betrieb!
Wenn eine Übernahme gewollt, aber nicht möglich ist
Ist die Übernahme eines Praktikanten in ein Ausbildungsverhältnis nicht möglich, sollten Sie Ihren Praktikanten dennoch nicht so einfach ziehen lassen. Signalisieren Sie, dass Sie seine Praktikumsleistung wertschätzen.Bleiben Sie in Kontakt – dafür kann bereits die Vernetzung in einem Jobportal oder anderen sozialen Medien reichen. Sprechen Sie mit Ihrem Praktikanten über seine beruflichen Zukunftspläne und hören Sie zu, vielleicht bieten sich andere Optionen wie die Übernahme nach beendigter Ausbildung in einem anderen Betrieb oder auch die Bereitstellung eines erneuten Praktikums während eines Studiums.